Der Name lässt es erahnen: Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) fristet oft ein Schattendasein am Wegesrand. Kaum jemand ahnt, dass in dieser unscheinbaren Krautpflanze ungeahnte Heilkräfte stecken, und weshalb der Name "Wegerich" auf Althochdeutsch "König des Weges" (von Wegerih) bedeutet.
Seit dem Altertum ist Spitzwegerich als medizinische Heilpflanze mit gleich dreifach positiver Wirkung bekannt. Gegen Husten hilft Spitzwegerichsaft, da die Schleimhäute schützend umhüllt und so der Hustenreiz sowie die Schmerzen gemindert werden. Die enthaltenen Gerbstoffe tragen dazu bei, dass der Körper vor Krankheitserregern besser geschützt sind. Die dritte Wirkung besteht darin, dass der Inhaltsstoff Aucubin bereits eingedrungene Bakterien oder Viren abtöten kann.
Und es gibt sogar noch eine Zusatzwirkung: Die im Spitzwegerich enthaltene Kieselsäure festigt das Bindegewebe und unterstützt so die Abwehrbarrieren.
Die desinfizierende Wirkung von Gerbstoff und Acubin wird auch für die Bekämpfung von Körper- bzw. Schweißgeruch (med. Bromhidrosis) eingesetzt. Spezielle Waschschäume (z.B. BromEX Foamer) enthalten Spitzwegerich, dadurch können die geruchsbildenen Hautbakterien reduziert werden, ohne scharfe Desinfektionsmittel (z.B. Triclosan) verwenden zu müssen.