Verschwitzte Hände sind, wenn es den Betroffenen extrem trifft, eine üble Sache. Bei besonders starkem Handschweiß kann dies sogar soweit gehen, dass ein Dermatologe eine Krankheit diagnostiziert: die sogenannte palmare Hyperhidrose (med. Hyperhidrosis palmaris).

Auf Grund der immensen Schweißmengen, welche schwitzende Hände absondern können (siehe Video unten), entwickeln "Handschwitzer" nicht selten eine panische Angst vor Situationen, in denen Sie anderen Menschen die Hand geben müssen (z.B. Feierlichkeiten, Vorstellungsgespräche, geschäftliche Besprechungen, Meetings, Präsentationen, Referate in der Schule etc.). Im wahrsten Sinne wird dann das Händeschütteln zur Qual.

Die seelische Belastung für "Handschwitzer" ist sehr groß, da sich das Schwitzen an dieser Stelle des Körpers kaum verbergen lässt (allenfalls durch das Tragen von Handschuhen). Oft versuchen Betroffene, vor dem Händeschütteln heimlich ihre Hände abzutrocknen, z.B. in dem sie sie über die Hose streichen oder ein mitgeführtes Handtuch benutzen. Diese, nach einiger Zeit unbewusst und automatisch, bzw. zawanghaft ausgeführte Maßnahme ist in Wirklichkeit für den Gegenüberstehenden weit mehr auffällig als es die schwitzigen Finger beim Händeschütteln vielleicht wären. Eine peinliche Situation. Für beide Seiten.

Dass dadurch Betroffene angesichts einer solchen Situation immer nervöser und unsicherer werden, ist verständlich. Viel ernster sind jedoch Folgeentwicklungen wie soziale Isolation, Rückzug aus der Gesellschaft und sogar Phobien (z.B. Aphesmophobie) und Depressionen. Besonders wenn die geschilderten, vermeindliche peinlichen Erlebnisse bereits in der Jugend auftreten, entwickelt sich häufig eine "Angst vor dem sichtbaren Schwitzen". Da psychischer Stress und Leidensdruck die schweißproduktion des Körpers negativ beeinflussen, d.h. steigern, geraten Betroffene schnell in einen regelrechten Teufelskreis, bei dem sich Schwitzen und die schamvolle Angst davor, sich wechselseitig verstärken.

Besondere Ursachen von Handschweiß

Eine palmare Hyperhidrose kann zwar organische Ursachen haben (sekundäre Hyperhidrosis), wenn die Schweißhände durch innere Erkrankungen ausgelöst werden, jedoch handelt es sich bei den meisten Fällen um eine primäre Hyperhidrosis, welche angeboren und vererbbar ist. Bei der notwendigen Ursachenforschung, die zusammen mit einem Hautarzt durchgeführt werden sollte, ist das Hinzuziehen eines Psychologen bzw. Verhaltenstherapeuten sinnvoll, damit auch die psychische Einflüsse auf das Schwitzen geklärt (und behandelt) werden.

 

Wieso die Hände schwitzen ...

 

Starkes Schwitzen an den Händen (palmare Hyperhidrose) hat keine thermoregulatorische Aufgabe, es ist vielmehr evolutionären Ursprungs. In Urzeiten dienten die feuchten Hände (und Fußsohlen) der besseren Haftung, z.B. bei der Flucht vor Raubtieren auf Bäume und Felsen. Dieses prähistorische Überbleibsel belegt, dass das Schwitzen und der Geist eng miteinander verbunden sind. Bei Aufregung, Angst und Schreck fangen wir automatisch an zu schwitzen.

Dennoch sind der Wissenschaft die exakten Vorgänge bei der Schweißbildung bis heute ein Rätsel. Nur mühselig kommen die Forscher mit ihren Untersuchungen, die ja Biologie, Physiologie, Neurologie und Psychologie miteinander verbinden müssen, voran. Bezogen auf die palmare Hyperhidrose gelang den Medizinern erst Anfang der 1980er Jahre die näheren Zusammenhänge zu verstehen [1]. Offenbar reagieren die sympathischen Nervenenden bei Menschen mit palmarer Hyperhidrose besonders sensibel. Das haben Versuche mit Messungen der Nervenreize in Fingern, die in kaltes Wasser getaucht wurden, gezeigt. Das Gehirn reagiert besonders stark auf die "Temperaturmessung" der Hände, woraufhin es die Kapillaren der Haut erweitert und voll Blut pumpt, um so die Wärme zu steigern. Das Gegenteil davon kann man beim "Angstschweiß" beobachten, wo der Körper das Blut "aus Vorsicht" aus den oberen Hautschichten "abzieht", wodurch u.a. die typische "Angstbleiche" entsteht. Gleichzeitig sendet es Acetycholine aus, die auch die ekkrinen Schweißdrüsen anregt. Dadurch schwitzen die Hände verstärkt, kurioserweise besonders bei Kälte. Ein Teufelskreis beginnt, weil durch den Schweiß auf der Hautoberfläche Verdunstungskälte entsteht, welche dann wiederrum die o.g. Kältereize auslöst. Das Schwitzen setzt sich auf diese Weise sozusagen endlos fort.

 

Sofortmaßnahmen gegen schwitzige Hände

Die sofortige Therapie der Symptome des Handschwitzens kann eine fundierte Ursachenforschung und die nachhaltige Therapie durch Fachärzte (z.B. Dermatologen, Internisten, Ernährungsspezialisten, Psychotherapeuten) positiv ergänzen, jedoch nicht ersetzen.

Im Laufe der Zeit wird der Betroffene verschiedenste Hausmittel gegen das Schwitzen durchprobiert haben: Bekannt sind Salbeitee, Eichenrindensud, Kaisernatron, Babypuder oder Franzbranntwein. Leider bringen diese alt hergebrachten Methoden an den Händen nur selten den gewünschten Erfolg.

Da es gilt, den oben geschilderten Teufelskreis möglichst schnell zu durchbrechen, sind bewährte Therapien erforderlich. Empfehlenswert wäre zu Beginn der Eigeninitiative eine regelmäßige Anwendung von hochdosierten Antitranspiranten, oder alternativ Gleichstrombäder (verschreibungspflichtig):

Empfohlene Therapien bei Schweißhänden:

Weitere mögliche Therapien mit ihren Vor- und Nachteilen sind ausführlich unter der Rubrik "Therapien gegen Schwitzen" im Menü (links oben) beschrieben. 

Achselschwitzen oder Achselschweiß

Posted by Sascha Ballweg

Achselschweiß ist die häufigste Form des Schwitzens

und eine der am meisten gefürchtetsten noch dazu!

Fast jeder Mensch kennt die lästigen Schweißflecken ("Schweißringe") oder den dadurch entstehenden Schweißgeruch ("Achselgeruch"). In der Achselhöhle des Menschen befinden sich bei weitem nicht so viele Schweißdrüsen, wie man angesichts häufig präsenter Schweißflecken meinen könnte. Vielmehr konzentriert sich eine durchschnittliche Anzahl am tiefsten Punkt der Achsel. Diese Fläche ist kaum größer als eine 2-Euro-Münze. Achselschweiß ist deshalb so auffällig, weil der nahezu geschlossene, hemisphärische Raum unter den Armen kaum Luftzirkulation zulässt. Kleidung verhindert zusätzlich die Verdunstung. Vielmehr saugt sie den überschüssigen Schweiß auf, der sich bald als dunkler "Schwitzfleck" zeigt.

Bei besonders starkem und krankhaften Schwitzen unter den Achseln spricht man von Hyperhidrosis axillaris.

Schwitzen ist grundsätzlich gesund, das steht außer Frage…

…denn Schwitzen ist ein normaler und sogar notwendiger thermoregulatorischer Vorgang. Das Schwitzen dient dazu, die Körpertemperatur zu regulieren. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass über das Schwitzen der Haut Schadstoffe abtransportiert werden. Die Drüsen unter den Armen sind in diesem Zusammenhang jedoch für nur ca. 2% des Schweißausstoßes der gesamten Körperoberfläche zuständig!
Trotzdem wird das Schwitzen unter den Armen von Betroffenen als häufigste und somit für die Allgemeinheit auch als störendste Form des Schwitzens empfunden. Dazu kommt, dass Achselschweiß oft mit einem als unangenehm empfundenen Körpergeruch einhergeht.
Ob Schwitzen im normalen Rahmen oder in unangenehm übersteigerter Form vorliegt bedarf der Prüfung des Einzelfalls. Pauschale Aussagen wie sie bisweilen auch von Dermatologen getroffen werden ("Schwitzen ist doch gesund!") sind deshalb für die vom Schwitzen Betroffenen kaum hilfreich.
Denn obwohl ein krankhaftes Schwitzen (Hyperhidrose) im medizinischen Sinne genauestens einzugrenzen ist, kann auch ein im medizinischen Sinne nicht als krankhaft zu diagnostizierendes Schwitzen den Betroffenen derart stark belasten, dass er sein Schwitzen nach persönlichen Maßstäben als extrem empfindet.

Die Grenzen zwischen Krankheit und einem weniger schlimmen, notwendigen Übel sind also im wahrsten Sinne des Wortes "fließend" und in Abhängigkeit von dem persönlichen Empfinden und der Lebenssituation des Betroffenen.

Schweißränder als Karrierekiller!

Vor allem bei Personen, die täglich im Beruf bestimmten Kleiderordnungen unterworfen sind, kommt es mit einer auffälligen Häufung zu Beschwerden über sichtbare Schweißränder an Bluse oder Business-Hemd. Dabei wirken sich besonders bestimmte Materialien und Farben der zu tragenden Textilien negativ auf das Erscheinungsbild des Vielschwitzers aus. Als Beispiel sei hier das blaue Hemd genannt, wie es die Mitarbeiter der Deutschen Post tragen müssen. Hier kann man (nicht nur im Sommer oder unter hoher Arbeitslast) besonders eindrucksvolle, deutlich hervorgehobene Schweißflecken unter den Achseln der Bediensteten erkennen.

Doch auch Angestellte in höheren Positionen bis hin zum Management sind betroffen, denn ein Hemd oder eine Bluse ist in diesen Bereichen einfach als Standard anzusehen. Schwierige Situationen mit sichtbarem Schwitzen unter den Achseln in Meetings, Kunden- oder Vorstellungsgesprächen und insbesondere auch während Gehaltsverhandlungen werden von "Vielschwitzern" deshalb als "stark einschränkend" bis "sehr peinlich" empfunden.

Viele Menschen die unter sichtbaren Schweißflecken leiden glauben deshalb, dass Schweißränder ihre Karriere negativ beeinflussen.

Schwitzen - Angst vor Mobbing

Der "Achselschweiß-Betroffene" befindet sich nicht selten in einem Teufelskreis der wie folgt aussehen kann:

  • Angst vor dem Schwitzen
  • durch die Angst verursachter Stress oder sogar Panik
  • verstärktes Schwitzen
  • weiter verstärkte Angst vor sichtbarem Schwitzen
  • u.s.w.

Diesen Teufelskreis zu durchbrechen sollte primäres Ziel einer (wie auch immer gearteten) Behandlung gegen Schwitzen unter den Achseln sein!
Denn oftmals kommt es bereits mit der Erstreduktion des Schwitzens und dem damit verbundenen Entspannungsgefühl zu einer Verbesserung der Situation des Betroffenen. Das Stressgefühl und die Panik-Attacken werden spürbar reduziert und der Teufelskreis wird unterbrochen, was bereits zu einer Reduktion des Achselschwitzens führen kann.

Therapieformen

Auffällig starkes Schwitzen kann immer durch eine zugrunde liegende Erkrankung verursacht werden. Bitte sprechen Sie deshalb immer zuerst mit Ihrem Haus- oder Hautarzt um auslösende Krankheiten ausschließen zu können und eine für Sie geeignete Therapieform zu finden!

Hausmittel gegen Achselschwitzen

Alle Hausmitteln richten sich an Personen die unter eher leichtem Schwitzen unter den Achseln leiden. Starkes Schwitzen oder gar eine Hyperhidrose wird sich erfahrungsgemäß durch Hausmittel nicht merklich reduzieren lassen!

  • tragen Sie Baumwollunterwäsche
  • vermeiden Sie scharfe Gewürze
  • trinken Sie größere Mengen Salbeitee
  • verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin, sowie Kaffee und schwarzen Tee
  • erwägen Sie eine Gewichtsreduzierung
  • reiben Sie Ihre Achselhöhlen morgens und abends mit Franzbranntwein ein
  • rühren Sie 1 kg Eichenrinde in 3 Liter kaltes Wasser ein und bringen Sie dieses zum Kochen. Anschließend den Sud 30 Min. lang köcheln lassen und danach durchsieben. Den Sud abfüllen und kühl, dunkel und trocken lagern. Die Achseln jeden Abend mit dem Sud einreiben (Sud kann ca. eine Woche lang benutzt werden)

Antitranspirante - erfolgreich gegen schwitzende Achseln

Als erster Lösungsansatz gegen verschwitzte Achseln werden zumeist Antitranspirante empfohlen. Diese können, unter Zuhilfenahme des Wirkstoffs Aluminiumchlorid-Hexahydrat, das Schwitzen auf ein natürliches Maß eindämmen.

Normale Deos enthalten zwar häufig ebenfalls Aluminium-Chloride, sind jedoch eher selten mit mehr als 5% der für die Schweißminderung notwendigen Aluminiumsalze versetzt. Dieser geringe Prozentsatz reicht für die Behandlung starken Achselschweißes meist nicht aus.

Der höhere Preis eines hoch dosierten Antitranspirants (>15%) relativiert sich spürbar, legt man zu Grunde, dass bereits 30ml oftmals für ein ganzes Jahr ausreichen! Dazu spart man sich die Kosten teurer Gerätschaften oder gar einer Botulinum Toxin-Injektion.

Nachteile von Antitranspiranten sind ein prickelndes Gefühl, wenn der Schweiß versucht durch den verpfropften Ausgangskanal der Schweißdrüse nach außen zu dringen, sowie (bei Antitranspiranten ohne zusätzliche Pflegestoffe) ein trockenes Hautgefühl. Ebenfalls kann es kurz nach dem Auftragen zu einem unangenehmen Jucken oder Brennen kommen.

Gegen eine solche, meist vorübergehende Reizung der Haut eignen sich spezielle Antitranspirante mit pflegenden Zusatzstoffen wie Salbei, Bartflechte und Nelkenblüte. Diese reduzieren solch Antitranspirant-typische Reizungen auf ein Mindestmaß und ermöglichen somit eine sinnvolle Dosierung.

Iontophorese gegen Achselschwitzen

Als zweite Stufe der Behandlung stark schwitzender Achseln wird meist die Leitungswasser-Iontophorse (medizinisch auch Iontopherese) genannt. Dies ist eine Therapie bei der im vorliegenden Fall Schwämme mit integrierten und verkabelten Pads in die Achselhöhlen geklemmt und per medizinischem Gerät einem regelbaren Gleichstrom ausgesetzt werden. Dabei kann die Schweißbildung im besten Fall auf ein natürliches Niveau reduziert werden. Die Wirkung setzt im positiven Fall nach einer 10-30 maliger Anwendung ein.

Geeignete Iontophorese-Geräte1 kosten für gewöhnlich 500 bis 700 Euro, wobei die Kosten nach Diagnose einer Hyperhidrose und einer nachfolgenden Prüfung des Einzelfalls durch die Krankenkasse unter Umständen ganz oder in Teilen übernommen werden können.

Nachteile der Leitungswasser-Iontophorese sind Reizungen der Haut (insbesondere an entzündeten Haarwurzeln) sowie, durch den fortwährenden Kontakt mit Wasser, ebenfalls ein trockenes Hautgefühl. Auch kann es durch den Stromfluß zu schmerzhaften "Pieksen" während der Anwendung kommen (empfunden wie kleine Nadelstiche).

In solchen Fällen hilft nur ein Abheilen der betroffenen Haarwurzeln sowie stetiges eincremen der Haut mit einer fetthaltigen Creme oder die Reduktion der Stromstärke was sich jedoch negativ auf die Wirkung auswirkt.

Injektionen gegen Achselschweiß

Eine eher unangenehme Prozedur ist das ambulante Spritzen von Botulinum Toxin in die Innenflächen der Achselhöhle. Hier werden die Achseln auf Grund der zu erwartenden Schmerzen vor den Injektionen lokal sediert. Je nach Größe der zu behandelnden Flächen sind ca. 20 bis 30 Injektionen pro Achsel erforderlich.

Die Wirkung hält in der Regel für 4 bis 9 Monate bevor eine erneute Injektion mit Botulinum Toxin in die Achselhöhlen erforderlich wird.

Die Kosten liegen pro Behandlung um die 500 Euro wobei die Kosten nach Diagnose einer Hyperhidrose und einer nachfolgenden Prüfung des Einzelfalls durch die Krankenkasse ganz oder in Teilen übernommen werden können.

Operationen gegen Achselschweiß?

Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Eine operative Entfernung der Schweißdrüsen, sowie die ambulante Absaugung der für das Schwitzen zuständigen Schweißdrüsen.

Da die genannten Eingriffe relativ kompliziert und nicht ohne Risiko sind, kann eine detaillierte Betrachtung dieser Therapieformen nicht an dieser Stelle, sondern nur durch einen darauf spezialisierten Mediziner erfolgen!

Nachteile der hier beschriebenen Methoden sind (über das normale Risiko einer Narkose hinaus) das kompensatorische Schwitzen (KS), sowie das Risiko der Wirkungslosigkeit des Eingriffs.

Beide Problematiken sind keine Seltenheit und gerade kompensatorisches Schwitzen kann ein echtes Problem darstellen. So kommt es bei Kompensatorischem Schwitzen zu einer Verlagerung des austretenden Schweißflusses an eine andere Körperregion. Der Schweiß sucht sich einen anderen Weg und die neue Austrittsstelle des Schweißes wird im schlimmsten Fall als störender Empfunden als der Zustand des bisherigen Schwitzens (z.B. Verlagerung des Schwitzens von der Achselhöhle ins Gesicht).

Fazit:

"Schwitze ich noch normal oder ist mein Achselschweiß schon krankhaft?"
Diese Frage stellen sich nicht wenige Menschen bei Betrachtung Ihres Achselschwitzens. Allein diese, in Beauty-Foren häufig anzutreffende Fragestellung, verdeutlicht eine grundsätzliche Angst vor einem von der Umwelt als "unhygienisch" interpretierten Erscheinungsbild.

Als Ursache der Angst vor dem Schweiß kann das in der heutigen Zeit vorherrschende Schönheitsbild benannt werden, das mehr denn je Perfektion als Soll-Zustand kommuniziert.
Bei der Behandlung schwitzender Achseln sollten die angebotenen Therapieformen der Reihe nach und zumindest ab der Iontophorese erst nach vorheriger Absprache mit einem Dermatologen durchgeführt werden. Dies dient Ihrer Sicherheit und kann Ihnen (bei Kostenübernahme der teuren Therapieformen durch die Krankenkasse) einiges an Geld sparen.

Der Vollständigkeit halber ist als Nebenwirkung bei allen erfolgreich angewandten Methoden noch das Phänomen des "Phantomschwitzens" zu nennen. Es handelt sich dabei um das Gefühl zu schwitzen, ohne dass in Wirklichkeit eine merkliche Schweißabsonderung stattfindet (ein Griff unter die Achsel zeigt die tatsächliche Trockenheit auf). Das Gehirn spürt jedoch eine nicht vorhandene Feuchtigkeit und teilweise sogar abtropfenden Schweiß unter den Achselhöhlen.
Das Gehirn erwartet also noch immer den als peinlich empfundenen Schweiß und muss erst noch lernen, dass diese Gefahr nicht mehr besteht.
Die Angst vor sichtbaren Schweißflecken ist, bildlich gesprochen, in das Denkschema "eingebrannt" und muss erst noch "gelöscht" werden! Dieser Prozess dauert in der Regel einige Tag bis Wochen. Die wenigsten Hautärzte kennen dieses Phänomen und verstehen nicht, welchen sozialen Belastungen Vielschwitzer ausgesetzt sein können.

Antitranspirante dürften in den meisten Fällen das Mittel erster Wahl sein da sich durch den Einsatz dieser schweißhemmenden Hochleistungs-Deodorants auch starkes Schwitzen in wenigen Tagen kontrollieren lässt. Kommt es hierbei zu unangenehmem kompensatorischen Schwitzen, kann der Hilfesuchende das Antiperspirant jederzeit wieder absetzen und somit auf (im Vergleich zu Botulinum-Injektionen oder Operationen) leichte Weise den Ursprungszustand wieder herbei führen.
Bei Körpergeruch kann diese Form der Therapie optimal mit einem darauf spezialisierten Waschschaum ergänzt werden.


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Jeder Mensch schwitzt anders. Nahezu jede Körperregion kann betroffen sein. Besonders heikel, da für jeden sichtbar und kaum zu verbergen, ist das Schwitzen im Gesicht (med. Hyperhidrosis facialis). Der Schweiß entsteht dabei vorwiegend an Stirn, Wangen, über der Oberlippe und auch auf der Nase. Oft verteilt er sich von dort als rinnende "Schweißperlen" über die gesamte Gesichtsfläche. In schweren Fällen tropft er von den Augenlidern in die Augen oder von der Nasenspitze.

Personen, die unter Gesichtsschwitzen leiden, ziehen sich aufgrund der psychosozialen Belastung ("schweißnass und jeder sieht es!") nicht selten aus dem Alltag zurück. Hohn und Spott anderer, Mobbing und Ausgrenzung können "Gesichtsschwitzer" in die Isolation treiben. Die Betroffenen drohen in einen Teufelskreis zu geraten, denn sie brechen im Endeffekt schon aus Angst vor dem sichtbaren Schwitzen in Schweiß aus. Deshalb ist besonders bei dieser lokalen Form des Schwitzens zunächst eine schnelle Symptomtherapie anzuraten (siehe Sofortmaßnahmen). Dennoch ist eine vom Mediziner betreute Ursachenforschung zur Aufklärung möglicher Ursachen oder Hintergründe unerlässlich.

 

Besondere Ursachen für das Schwitzen im Gesicht

Einen besonderen Einfluss auf das Gesichtsschwitzen haben psychische Faktoren. Grund ist die "bloße" Tatsache, dass sich das Gesicht nicht vor anderen Menschen verbergen lässt. Auch spricht man vom "Gesicht als Spiegel der Seele".  Dies erklärt vielleicht, wie schon einfache Emotionen unbewusst die sichtbare Schweißproduktion auslösen können. Sie lassen sich von den Betroffenen nicht kontrollieren oder steuern. Ähnlich wie beim plötzlichen Erröten des Gesichtes (Erythrophobie), kommt es in bestimmten (Stress-)Situationen zu spontanen Schweißausbrüchen. Scham, Aufregung, Nervosität, Wut und Schreck sind bekannte Auslöser. Ängste und Panik hingegen erzeugen vorwiegend kalten Schweiß auf der Stirn. Gegebenenfalls ist eine Ursachenforschung durch Psychologen oder Verhaltenstherapeuten, bei der auch diese psychologischen Aspekte berücksichtigt werden, anzuraten.

Eine Sonderform der Hyperhidrosis facialis ist das Gustatorische Schwitzen. Dieses abnorm ausgeprägte Schwitzen im Gesichts-Hals-Bereich tritt nur während des Verzehrs jeglicher Speisen auf und wird unmittelbar durch gustatorische Reize (d. h. Geschmacksreize), wie z. B. Schmecken, Lutschen, Kauen oder Beißen, ausgelöst.

 

Sofortmaßnahmen gegen Schwitzen im Gesicht

Die sofortige Therapie der Symptome des Gesichtsschwitzens kann eine fundierte Ursachenforschung und die nachhaltige Therapie durch Fachärzte (z. B. Dermatologen, Internisten, Ernährungsspezialisten, Psychotherapeuten) positiv ergänzen, jedoch nicht ersetzen.

Kurzfristiges Ziel ist die Wiederherstellung der Lebensqualität des Betroffenen durch eine Reduktion des Schwitzens auf ein natürliches Maß.

Spezialisierte Antitranspirante, auch "Gesichtsdeodorants" genannt, die aufgrund ihrer Hautverträglichkeit auch im Gesicht angewendet werden können, gelten dabei bei vielen Fachleuten als erste Wahl. In der Regel stellt sich schon kurz nach Beginn der Behandlung eine deutliche Verbesserung ein: Der Schweißfluss wird deutlich reduziert, wodurch dem Betroffenen die Scham ("sozialer Rückzug") und der akute Leidensdruck ("Angst vor sichtbarem Schwitzen") genommen wird.

Hautschonende Antitranspirante der 3. Generation sind heute so konzipiert, dass sie über längere Zeit angewendet werden können, ohne die Haut und den Organismus zu belasten. Auch die mit Antitranspiranten oft assoziierten Hautreizungen (Jucken und Brennen) konnten bei spezialisierten Antiperspirantien für das Gesicht inzwischen auf ein Minimum reduziert werden, ohne dabei deren Wirksamkeit zu schmälern. Therapieformen, die an anderen Körperregionen vielleicht eine Alternative darstellen, können bei starkem Gesichtsschwitzen aufgrund der empfindlichen Haut sowie der Nähe zu Augen und Schleimhäuten leider weniger gut angewendet werden. Die Benutzung von Sprays und Roll-Ons ("Deo-Roller") ist aufgrund der Verätzungsgefahr nicht zum empfehlen. Injektionen mit Botulinum-Toxin scheiden im Bereich des Gesichts meist ebenso aus.

Eine Iontophorese-Therapie gegen Schwitzen im Gesicht ist im Bereich der T-Zone (Stirn, Wangen, Mund, Nase, Kinn) inzwischen problemlos möglich (weiterführende Informationen zur Iontophorese finden Sie übrigens auf der Seite iontophorese-geraet.de). Insbesondere die jüngste Entwicklung von Gesichtsmasken mit eingearbeiteten Graphit-Leiterbahnen (entwickelt in 2016) ermöglicht eine breit gestreute Stromverteilung, bis in alle beschriebenen Problemzonen des Gesichts. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gesichtselektroden, bei denen zwei Metallplatten in aufgenähte Taschen (meist im Bereich der Wangen der Gesichtsmaske) gesteckt werden, arbeiten neuere Gesichtselektroden mit einer deutlich flächendeckenderen Einbringung des Stroms auf die zu behandelnde Gesichtshaut. Wo sich der hauptsächliche Stromfluss bei herkömmlichen Gesichtsmasken auf direktem Wege zwischen den beiden Metallplatten und somit ebenfalls im Material der Gesichtsmakse konzentrieren dürfte, bieten die verwendeten und großflächig eingenähten Graphit-Leiterbahnen dem Strom eine direkte Einflußmöglichkeit in die Haut. Eine Abbildung einer solchen Gesichtsmaske finden Sie in folgendem Set zur Iontophorese-Therapie des Gesichts …



Als Hyperhidrosis craneales bezeichnet der Mediziner starkes, krankhaftes Schwitzen auf dem Kopf. Besonders auf der Kopfhaut kann es zu vermehrter Schweißproduktion kommen, da volles Haar die Luftzirkulation hemmt und den Schweißfluss dadurch noch weiter verstärkt. In Folge wirkt das durchfeuchtete Haar auch bei ausgiebiger Pflege schnell matt und stumpf. Aufwendige Frisuren halten trotz Benutzung von reichlich Haarfestiger oder -spray nur kurz. Ein ästhetisches Ärgernis, unter dem besonders Frauen zu leiden haben. Ferner ist die feuchtwarme, durchweichte Kopfhaut idealer Nährboden für Bakterien und Hautpilze, wodurch sich oft ein lästiger "schafsbockartiger" Geruch der Haare sowie Kopfhautschuppen (meist durch hauttypische Hefepilze) bilden.

Auf kurzhaarigen Köpfen und Glatzen bilden sich ebenso oft Schweißperlen, meist jedoch durch die ungeschützte Sonneneinstrahlung. Die Temperaturen, die dabei entstehen, sind zum Teil eklatant hoch und gesundheitsgefährdend ("Sonnenstich"). Um im wahrsten Sinne des Wortes einen "kühlen Kopf" zu bewahren, erhöht das Gehirn automatisch die Schweißproduktion auf der Kopfhaut. Abhilfe helfen Hüte oder Mützen aus atmungsaktiven Stoffen, beispielsweise der berühmte "Panama-Hut" aus geflochtenem Bast. Mit einem solchen Hut wird der Kopf vor der Sonneneinstrahlung geschützt, jedoch lässt das Flechtwerk genug Luft durch, damit die Verdunstung des natürlichen Schweißes nicht behindert wird.

Ebenfalls zum cranealen Schwitzen zählt das Schwitzen an Hals und Nacken. Meist ist hierbei ebenfalls die direkte Sonneneinstrahlung schuld oder ein hoher Blusen-/Hemdkragen verhindert ausreichende Luftzirkulation.

 

Sofortmaßnahmen gegen Schwitzen auf der Kopfhaut

Da die Kopfhaut recht empfindlich ist, sollten dort nur "sanfte" Antitranspirante zum Einsatz kommen. Grundsätzlich gilt: Eine Behandlung der schwitzigen Kopfhaut mit Antitranspiranten ist sehr schwierig und zeitaufwendig, da das Mittel direkt auf der Kopfhaut (nicht in die Haare) einmassiert werden muss. Bei langen Haaren ist dies sehr mühselig. Dennoch ist es mit etwas Geduld möglich, eine gleichmäßige und großflächige Applikation zu erreichen. Dazu eignet sich eine Tropfflasche am besten, mit der das Antitranspirant auf die Fingerkuppe geträufelt werden kann.  Damit kann das Mittel gezielt mit dem Finger einmassiert werden (vergleichbar mit einem Haarwasser). Empfehlenswert ist auch das Umfüllen der Flüssigkeit in eine Flasche mit spitzer Tropftülle (ähnlich einer Flasche für Haushaltbenzin o.ä.). Deartige Fläschchen sind in Geschäften für Friseurbedarf erhältlich.

Bei der Anwendung auf der Kopfhaut ist jedoch etwas Vorsicht ist geboten:

  • Die Flüssigkeit darf nicht in die Augen laufen und nicht auf die Schleimhäute (Mund, Nase) gelangen!
  • Die Haare müssen zum Zeitpunkt der Anwendung trocken sein! Antitranspirante können in Verbindung mit Feuchtigkeit und Schmutz die Haut reizen.
  • Achtung! Bei getönten und gefärbten Haaren, aber auch bei bestimmten Naturtönen (z.B. rote Haare) können Antitranspirante unter Umständen zu Farbveränderungen oder Bleicheffekten führen. Erkundigen Sie sich im Vorfeld unbedingt beim Hersteller über die Möglichkeit der Anwendung auf der Kopfhaut. Wenden Sie das Produkt zunächst nur an einer unauffälligen Stelle an!

 

Sofortmaßnahmen gegen Schwitzen an Hals und Nacken

Grundsätzlich sollte eine Bekleidung aus atmungsaktiven Materialien getragen werden. Diese sollte so locker sitzen, dass Luftzirkulation möglich ist.

Weitere Abhilfe schaffen hautschonende Antitranspirante, welche abends vor dem Schlafengehen auf Hals oder Nacken aufgetragen werden. 
Da sie über Nacht einziehen, stören sie am nächsten Morgen nicht. Kleidung wird nicht verfärbt und normales Waschen/Duschen ist ohne Probleme möglich.

Über spezielle Flächen- oder Nackeneletroden bietet sich auch eine Leitungswasser-Iontophorese Therapie an. 



Schwitzen in der Nacht

Posted by Sascha Ballweg

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Wieviel Schwitzen ist gesund?

Posted by Sascha Ballweg

Bekanntlich schwitzt der Körper um sich zu kühlen. Der nahezu unsichtbare Schweiß verdunstet dabei fast unbemerkt. Erst bei höheren Temperaturen oder körperlicher Anstrengung produziert der Körper mehr Schweiß als unmittelbar verdunsten kann.

Die Schweißdrüsen

Posted by Sascha Ballweg

Der Schweiß des Menschen wird in den ekkrinen Schweißdrüsen gebildet. Die knäuelförmigen Drüsen liegen in der oberen Hautschicht. Sie sind durch einen schmalen Ausgangskanal mit der Hautoberfläche verbunden. Die Kanalöffnung bezeichnet man im Allgemeinen als "Schweißpore".

Der Schweiß

Posted by Sascha Ballweg

Schweiß ist das farb- und geruchloselose Sekret, welches von den ekkrinen Schweißdrüsen abgesondert wird. Es wird in der knäuelförmigen Drüse gebildet und durch den Schweißdrüsenkanal an die Hautoberfläche befördert, wo es durch die Schweißpore austritt.

Das Schwitzen

Posted by Sascha Ballweg

Jeder Mensch schwitzt anders. Wann er schwitzt, wo und wieviel hängt von unzähligen Faktoren ab. Gängige Ursachen für verstärkte Schweißproduktion sind hohe Außentemperaturen und körperliche Anstrengung. Aber auch im Winter bei eisiger Kälte kann man schwitzen. Oder einfach beim Nichtstun. Manchen bricht der Schweiß bei Aufregung aus, andere wenn sie sich schämen, oft begleitet durch Erröten im Gesicht (Erythrophobie), wiederum andere kennen den kalten Angstschweiß nicht nur aus Erzählungen.Die Vielfältigkeit des Schwitzens zeigt: Jeder Mensch hat eine ganz individuelle Schweißproduktion,

Basiswissen Schwitzen

Posted by Sascha Ballweg

Das Schwitzen (med. Diaphorese oder Transpiration) des Menschens ist ein natürlicher und sogar lebensnotwendiger Vorgang. Schweiß reguliert vor allem die Körpertemperatur. Ohne ihn würde der Organismus schnell dem Hitzetod erliegen. Die permanent und meistens