Allgemeines zu Antitranspiranten

Sascha Ballweg

Antitranspirante – Mittel gegen Schwitzen

Antitranspirante, Antitranspirantien oder Antitranspirants (von griech. anti = gegen, und lat. transpirare = ausatmen, absondern) sind oberflächlich angewandte Substanzen in flüssiger Form (Liquide) welche die Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen reduzieren und somit das Schwitzen vermindern. Sie kommen in sehr schwacher Dosis auch in Deodorants zur Anwendung. Die schweißhemmende Wirkung von Antitranspiranten basiert in den meisten Fällen auf der Verwendung von Aluminiumchlorid (AlCl) oder Aluminiumchlorid-Hexahydrat (eine purifizierte Form des AlCl). Dieses Aluminiumsalz hat eine adstringierende Wirkung, das bedeutet, auf die Hautoberfläche (Epidermis) aufgetragen, führt es an der entsprechenden Stelle zu einem Zusammenziehen der Hautzellen. Dadurch verengen sich die Ausgangskanäle der ekkrinen Schweißdrüsen. Gleichzeitig bildet sich aus der stark hygroskopisch wirkenden AlCl-Flüssigkeit, dem Schweiß in der Pore, Talg und losen Hautschuppen ein winziger Pfopf, der die Schweißdrüsenkanäle wie einen Korken verschließt. Die Adstringens kann bis zu 36 Stunden anhalten. Der Propf wird im Rahmen der natürlichen Regeneration der Haut wieder abgeschieden. Dies kann zwischen 24 und 72 Stunden dauern. Die Wirksamkeitsspanne eines Antitranspirant kann demnach also mit durchschnittlich 2 Tagen angegeben werden. Diverse Studien und fortwährend positive Berichte von Anwendern bestätigen diese Einschätzung. Jedoch bestimmen individuelle Schweißproduktion, äußere Faktoren (Temperaturen) und innere Einflüsse (Krankheiten) sowie die Beschaffenheit der Haut, wie gut oder schlecht ein solches Produkt im Endeffekt wirken kann.

Eine ähnliche schweißhemmende Funktion haben Alaune, die unter dem Namen "Deo-Kristalle" (auch "Deo-Stein") oft als "natürliche Alternative" zu Aluminiumpräparaten vermarktet werden. Dies ist irreführend, da Alaun nichts anderes als Kaliumaluminiumsulfat, folglich ebenfalls eine Aluminiumverbindung ist. Abgesehen davon, werden die Kristalle heutzutage industriell in großer Stückzahl gezüchtet. Von einem Naturprodukt kann also nicht die Rede sein.

Besonders im englischsprachigen Raum, neuerdings auch in Deutschland, werden Deodorants in der Werbung oft als "Antitranspirant" bezeichnet. Zwar enthalten diese Kosmetikprodukte auch einen geringen Anteil an AlCl, sie sind jedoch aufgrund der schwachen Dosierung in Bezug auf die Schweißhemmung nur sehr eingeschränkt wirksam. Nach wie vor dienen Deodorants in erster Linie der Maskierung von Körpergeruch durch aetherische Parfumstoffe und in manchen Fällen auch der Begrenzung des bakteriellen Wachstums auf der Haut (antiseptische Deodorants).

Entgegen anderslautenden Behauptungen, wirken Antitranspirante ausschließlich oberflächlich. Deshalb zählen sie zu den topikalen kosmetischen Produkten, welche nicht als Medikament gelten und von daher rezeptfrei sind (sie können dennoch von behandelnden Ärzten verschrieben werden). Antitranspirante wirken lediglich im Bereich der obersten Hautschicht, der Epidermis. Die Wirkstoffe dringen nicht in tiefere Hautschichten, der sogenannten Dermis (Lederhaut) vor. Ebenso werden die apokrinen Schweißdrüsen, welche sich in dieser befinden, nicht tangiert. Das Einziehen der Flüssigkeit in die Hautschichten wird durch eine natürliche Barriere in der Haut, die Basalschicht (Stratum basale) verhindert. Damit ist ausgeschlossen, dass Antitranspirante in Blut- oder Lymphbahnen gelangen, welche sich in der Dermis und den daruntergelegenen Fettschichten (Subcutis) befinden. Möglich wäre dies nur, wenn eine blutende Verletzung der Haut vorliegt oder bestimmte Inhaltsstoffe die Durchdringung der Zellwände möglich macht. Aus diesem Grund sollen Antitranspirante nicht unmittelbar nach der Rasur benutzt werden.


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