Entspannungstechniken: Yoga & Co. gegen Schwitzen

Sascha Ballweg

Es gibt verschiedene Entspannungsübungen und -techniken, die helfen können übermäßiges Schwitzen zu lindern und im besten Falle auf ein normales Maß zu reduzieren. Allen Entspannungstechniken scheint ein positiver Effekt auf das vegetative Nervensystem gemein zu sein, welche das menschliche Schwitzen steuert (bitte lesen Sie dazu → "Psychische Ursachen" des Schwitzens)

In wie weit sich die Schweißproduktion durch Beruhigungsmethoden und Autosuggestion reduzieren lässt ist schwer zu messen und wissenschaftlich kaum zu belegen. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von positiven Erfahrungsberichten bei denen Anwender eine Verbesserung Ihrer Lebenssituation, auch bezogen auf das Schwitzen erreichen konnten.

Grundlage dieser Methoden ist jedoch die Bereitschaft sich viel Zeit und Geduld zu nehmen. Ein Umstand, der gerade in unserer heutigen Zeit viele Menschen abschreckt, die nach Möglichkeit eine "Sofort-Heilung" des Schweißproblems ohne eigenes körperliches oder geistiges "Zutun" erreichen wollen. Empfehlenswerter für Körper und Geist ist es jedoch, dass vegetative Nervensystem zu beruhigen und somit die Ursache des Schwitzens zu bekämpfen.

Entspannungstechniken:

Yoga
Yoga ist eine der klassischen Ausübungsformen der indischen Philosophie. In Westeuropa und Nordamerika denkt man bei dem Begriff Yoga meist an körperliche Übungen. Einige meditative Formen von Yoga legen ihren Schwerpunkt auf die geistige Konzentration, andere mehr auf körperliche Übungen, Positionen und Atemübungen. Einige andere Richtungen betonen die Askese.

Yoga hat nachweislich positive Effekte, sowohl auf die physische als auch auf die psychische Gesundheit. Yoga kann unter Umständen zu einer Linderung verschiedensten Krankheiten führen (Durchblutungsstörungen, Schlafstörungen, nervösen Beschwerden, Angst und Depression, chronischen Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen. Positive Auswirkungen auf die Reduktion übermäßigen Schwitzens sind bislang nicht bewiesen, wurden jedoch auch kaum untersucht. Sie lassen sich aber anhand einiger Erfahrungsberichte grundsätzlich nachvollziehen.

Meditation
Meditation(lateinisch meditatio = „Ausrichtung zur Mitte“) ist eine in vielen Religionen und Kulturen geübte spirituelle Praxis. Durch Konzentrationsübungen soll sich der Geist beruhigen und sammeln und jegliche Unruhe vermieden werden. In östlichen Kulturen gilt sie als eine grundlegende und zentrale bewusstseinserweiternde Übung. Es werden Bewusstseinszustände erreicht die man am treffendsten mit Umschreibungen wie "Stille", "Leere", "Eins-Sein", "im Hier und Jetzt sein" oder "frei von Gedanken sein" beschrieben werden können.

Regelmäßige Meditation wirkt beruhigend und wird in der westlichen Medizin als Entspannungstechnik empfohlen. Die Wirkung, der meditative Zustand, ist neurologisch als Veränderung der Hirnwellen messbar. Der Herzschlag wird verlangsamt, die Atmung vertieft, Muskelspannungen reduziert. Körperlich wird ein Zustand erreicht, der dem schlafenden Körper ähnelt, was sich ebenfalls positiv auf die für das Schwitzen zuständigen Nerven auswirken kann.

Autogenes Training
Das autogene Training ist eine auf Autosuggestion basierende Entspannungstechnik. Es wurde vom Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz aus dem Phänomen der Hypnose entwickelt. Heute ist das autogene Training eine weit verbreitete und anerkannte Methode, um Stress und psychosomatische Störungen zu behandeln. Eine positive Wirkung gegen übermäßiges Schwitzen gilt unter Fachleuten als erwiesen.

Tàijíquán (Tai Chi Chuan)
Tai Chi Chuan ist ein geistig­-körperlicher Übungsweg, der aus China stammt. Hierbei handelt es sich um eine Bewegungskunst, in der meditativ fließende Bewegungen ausgeführt werden. Dadurch steigen Wohlbefinden, Entspannung und Konzentration. Die innere Energie wird gestärkt. Tai Chi Chuan ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Körper, Geist und Seele werden verbunden. Es reguliert die Atmung, stärkt Herz, Kreislauf und Nervensystem und lindert psychosomatische und chronische Beschwerden. Der positive Effekt ist am ehsten mit den Auswirkungen von Yoga auf das vegetative Nervensystem zu vergleichen.

Qi Gong
Qi Gong (sprich: Tschi­Gung) bedeutet Arbeit oder Übung mit dem Qi, der „Lebensenergie‘‘. Es ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Durch bestimmte Körperhaltungen, Bewegungen und Atemtechniken, sowie meditative Konzentration kann die Lebensenergie im Körper selber beeinflusst werden. Die Methode des Qi Gong ermöglicht, die Balance zwischen Körper, Geist und Seele zu erhalten oder wieder herzustellen. Zunehmend wird Qi Gong auch in den westlichen Ländern eingesetzt, um Krankheitsverläufe positiv zu beeinflussen, etwa bei Rheuma, Nervenerkrankungen, Krebs, Tinnitus oder Asthma. Der positive Effekt ist am ehsten mit den Auswirkungen von Yoga auf das vegetative Nervensystem zu vergleichen.

Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR)
Die Progressive Muskelentspannung nach dem Amerikaner Edmund Jacobson ist eine ideale Methode um auch in belastenden Situationen schnell und effektiv zu entspannen. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass durch starkes Anspannen und wieder Entspannen von Muskelgruppen eine tiefe Ent­spannung erzielt wird. Und wer körperlich entspannt ist, kann auch seelisch entspannen, wird ruhiger und gelassener. Mit der PMR kann man sich auch mitten im Alltag ganz gezielt "erholen". Die Übungen sind schnell und einfach zu erlernen und sind überall anwendbar. Auch mal ganz schnell in der Mittagspause ...

Hinweis: Die oben beschriebenen Entspannungstechniken können in VHS- oder Abendkursen und in vielen Physiotherapeutischen Zentren erlernt werden.


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