Schweißdrüsenverödung gegen Schwitzen

Sascha Ballweg

Unter dem Sammelbegriff der Schweißdrüsenverödung versteht man verschiedene Verfahren, mit denen die ekkrinen Schweißdrüsen der Haut deaktiviert bzw. so weit geschädigt werden, dass sie kein Schweißsekret mehr produzieren. Im Gegensatz zur Schweißdrüsenentfernung (z.B. Saugkürettage) werden die Schweißdrüsen nicht aus dem Hautgewebe entfernt.

Verschiedene Verfahren der Schweißdrüsenverödung:

Laserlipolyse: Bei der Schweißdrüsenverödung mittels Laser, der sog. Laserlipolyse, wird unter örtlicher Betäubung eine nur 1 mm dünne Lasersonde unter die Haut der Achselhöhle gebracht und unter Temperaturkontrolle die Haut von innen kurzzeit und lokal begrenzt pulsartig erhitzt. Durch die kurzzeitige Erhitzung der sich in der Haut befindlichen ekkrinen Schweißdrüsen werden deren Nervenrezeptoren deaktiviert, d.h. sie können keine "Befehle" des sympathischen Nervensystems mehr empfangen: sie sind damit faktisch verödet und produzieren in Folge keinen Schweiß mehr.

Sklerosierung mit Macrogollaurylether: Bei der chemischen Verödung (med. Sklerosierung) der Achselschweißdrüsen wird das Medikament Aetoxysklerol® (Macrogollaurylether), das u.a. auch zur Krampfaderverödung eingesetzt wird, unter die axilläre Haut gespritzt. Infolge eines chemischen Prozesses (Austrockung) wird in dem umspritzen Bereich körpereigenes Gewebe zerstört. Ziel der Behandlung ist es, möglichst viele aktive Schweißdrüsen dauerhaft zu vernichten, um die Schweißproduktion im Achselbereich einzudämmen. Die Schweißdrüsenverödung mit Macrogollaurylether ist ein seit Jahrzehnten angewandtes Verfahren, das in der Hand des Erfahrenen wenig Komplikationen aufweist. Allerdings kann dieses Verfahren nicht eine vollständigen Austrocknung alle Schweißdrüsen im behandelten Bereich erreichen, so dass der Erfolg der Behandlung begrenzt ist.

Mikrowellenverfahren: Bei diesem Verfahren wird die Haut nur von außen, also gänzlich ohne chirurgischen Eingriff, mit Mikrowellen bestrahlt. Der Effekt basiert wie bei der Laserlipolyse auf der Verödung der ekkrinen Schweißdrüsen durch Hitze. Da dieses topikale und non-invasive Verfahren sehr neu ist, haben wir die wichtigsten Informationen hierzu in dem separaten Kapitel Mikrowellenverfahren und -therapie aufgeführt.



Vorteile

  • gute Erfolge: Bei richtiger Handhabung der "Instrumente" bei Laserlipolyse und Mikrowellenverfahren, sowie entsprechend sorgfältiger Unterspritzung bei der Sklerosierungsind die Ergebnisse in Bezug auf die Schweißreduktion sehr gut. Sofern die meisten Schweißdrüsen deaktiviert werden konnten, wird sich das axilläre Schwitzen praktisch auf null reduzieren.
  • minimal-invasiv: Für die Laserlipolyse sind "lediglich" 1 bis 2 kleine Schnitte nötig. Dies mindert das Infektionsrisiko während und nach der OP. Heilschmerzen werden vermindert. Auch die Heilphase post-OP verringert sich deutlich ggü. den Verfahren der Schweißdrüsenentfernung (Exzision und Kürettage).
  • atraumatisch: Sowohl die Laserlipolyse als auch die Sklerosierung belasten das Gewebe deutlich weniger als bei den Verfahren derExzision und Kürettage. Damit werden Infektionsrisiken und Schmerzen während und nach der OP erheblich gesenkt.
  • rein topikal (nur Mikrowellenverfahren): Diese Methode wird ausschließlich auf der Hautoberfläche (topikal) angewendet. Es sind keine Schnitte oder dergleichen nötig.

 

Nachteile

  • chirurgischer Eingriff: Die Laserlipolyse und auch die Sklerosierung sind trotz ihres atraumatischen Charakters letztlich chirurgische Eingriffe, welche die typischen Risiken einer ambulanten Operation mit sich bringen.
  • mögliche Regeneration der Schweißdrüsen (Laserlipolyse u. Mikrowellen): Bei beiden Verfahren der Schweißdrüsenverödung durch Überhitzung sind Misserfolge möglich: Bei der Laserlipolyse und dem Mikrowellenverfahren werden lediglich die Nervenenden der ekkrinen Schweißdrüsen deaktiviert, nicht jedoch die Drüse im ganzen zerstört. In einigen dokumentierten Fällen haben sich die überstimulierten Nerven nach uneinheitlichen Zeitspannen regeneriert.
  • unvollständige Sklerosierung: Bei dem Verfahren der Austrockung durch injizierten Macrogollaurylether kann es passieren, dass im Behandlungsfeld nicht alle Schweißdrüsen vollständig austrocknen. Sie bleiben weiterhin vollständig oder zum Teil aktiv. Es tritt weiterhin Schweiß auf.
  • eingeschränkte regionale Anwendung: Derzeit werden die genannten Verfahren nur bei Achselschwitzen eingesetzt.
  • Nebenwirkungen: Allergische Reaktion (nur bei Injektion von Macrogollaurylether); Schwellungen in der Heilphase; lokale Verbrennung der Haut möglich (nur Laserlipolyse); in Einzelfällen kompensatorisches Schwitzen.

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