Das Klimakterium bezeichnet bei der Frau die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause mit dem Übergang von der reproduktiven (d.h. "fruchtbaren") zur postmenopausalen Phase. Diesen Zeitabschnitt bezeichnet man trivial auch als "Wechseljahre". Das Klimakterium ist wie die Pubertät ein natürlicher Abschnitt im Leben einer Frau und keine Krankheit. Es bedarf in der Regel keiner Behandlung, solange keine starken Beschwerden auftreten.
Etwa 33 % aller Frauen erleben jedoch störende Symptome der hormonelle Umstellung. Zwei harmlose, jedoch sehr unangenehme Probleme [1], die typischerweise mit dem Klimakterium einhergehen, sind ständige Hitzewallungen und starkes Schwitzen, auch in Form nächtlicher Schweißausbrüche. Rund 55 % der betroffenen Frauen leiden vom Beginn der "Wechseljahre" an, für einen Zeitraum von etwa 3 bis 5 Jahren, darunter.
Die mit den Hitzewallungen zusammenhängenden Schweißausbrüche treten unterschiedlich oft (bis zu 30 mal am Tag) auf. Dabei beginnt eine "Hitzewelle" (engl. Hot Flash) im Brust- oder Halsbereich und steigt von dort nach oben. Die Haut rötet sich charakteristisch, besonders im Bereich des Dekolletés, der Wangen und der Stirn. Das Herz klopft unangenehm und schnell (Erhöhung der Herzfrequenz). Durch die gesteigerte Durchblutung der Hautgefäße kommt es z.T. zu einem nervösen Kribbeln (im Volksmund "Ameisen" genannt) unter bzw. auf der Haut. Abschließend folgt ein Schweißausbruch, deutlich sichtbar an den geröteten Hautpartien ("Schweißperlen"), ebenso schwächer am gesamten Körper. Erst danach klingen die Symptome langsam ab.
Hitzewallungen sind rein hormonell bedingt und deshalb während des Klimakteriums kaum behandelbar (Selbsthilfemaßnahmen, siehe unten).
Ursachen der klimakterischen Hitzewallungen
Grund für die Beschwerden ist der plötzliche Östrogenabfall zur Menopause. Ursache der Hitzewallungen sind Störungen der Wärmeregulation. Das Wärmezentrum im Gehirn, das die Körpertemperatur konstant hält, ist von Östrogen abhängig. Aufgrund des Hormonmangels funktioniert dieses nicht mehr richtig. Wenn der Östrogenwert abfällt und die Körpertemperatur vermeindlich stark ansteigt, kann das Zentrum eine vorübergehende Erweiterung der Blutgefäße in der Haut veranlassen. Die Gefäßerweiterung wird Vasodilation genannt. Sie bewirkt, dass mehr Blut durch die Haut fließen kann und der Körper so mehr Wärme abgibt, um die Körpertemperatur zu senken. Die Haut empfindet das als (weiteren) Hitzeschub, woraufhin der Körper mit starker Schweißproduktion zwecks weiterer Kühlung reagiert. Es wird vermutet, dass durch den abrupten Östrogenabfall die Wärmezentren im Hypothalamus durcheinander gebracht werden. Der Hypothalamus ist die Hirnregion, in der das follikelstimulierende Hormon (FSH) produziert wird. Sie reagiert auf die starken Schwankungen des Östrogenspiegels sensibel. Durch den plötzlichen Abfall von Östrogen im Zentralnervensystem kommt es möglicherweise zu Schwankungen bei bestimmten Neurotransmittern (Gehirnbotenstoff). Dies führt zu einem Anstieg der Hauttemperatur und einem subjektiven Hitzegefühl.
Der Mangel an Progesteron (Gelbkörperhormon) ist während des Klimakteriums eine weitere Ursache der Schweißproblematik. [2]
Selbsthilfemaßnahmen bei klimakterischem Schwitzen
Richtige Kleidung:
- mehrschichtige Kleidung ("Zwiebellook"), dünne Lagen
- luftige weite Kleidungsstücke
- keine synthetischen Materialien
- nur atmungsaktive Materialien
Richtige Ernährung
- nur regelmäßige und kleine Mahlzeiten am Tag
- in Ruhe und im Sitzen essen (keine Hektik)
- Konserven und TK-Produkte vermeiden
- basenreiche Kosten bevorzugen
- wenig fetthaltige Gerichte
- Verzicht auf Süßigkeiten (Zucker)
- viel Gemüse und Obst
Richtige Lebensweise
- stressfrei Leben!
- Sport treiben oder Entspannungstechniken erlernen
- viel Trinken
- auf Alkohol verzichten
- auf das Rauchen verzichten
- Körper und Geist pflegen
- sanfte Antitranspirante benutzen
- den Körper entsäuern (Basehaushalt)