Schweißdrüsenentfernung ist ein Sammelbegriff für operative Methoden zur Behandlung des krankhaften axillären Schwitzens (Achselschweiß, med. Hyperhidrosis axillaris). Wie der Name schon sagt, handelt es sich jeweils um die Entfernung der ekkrinen Schweißdrüsen im Achselbereich. Da sich diese schweißproduzierenden Drüsen unterhalb der obersten Hautschicht befinden, kann diese angehoben oder durchstochen werden, um die darunterliegenden Hautareale zu entfernen. In der chirurgischen Praxis werden hierzu 3 verschiedene Methoden angewandt:
Exzision
Hierbei wird die Oberhaut (Hornschicht inkl. der Epidermis) bogenförmig oder mit drei winkeligen Schnitten mittels Skalpell durchtrennt und abgeklappt. Die darunterliegende Hautschicht (Dermis), in der sich die Schweißdrüsen befinden, wird bis in Tiefe der darauffolgenden Haut- und Fettschicht (Hypodermis) ausgeschitten und entnommen. Der danach zurückgeklappte Hautlappen wird vernäht und versorgt. Nach einer Heilungsphase bleiben lediglich die Schnittnarben zurück. Oberhaut und Hypodermis verwachsen im Laufe der Heilung miteinander.
Kürettage
Hierfür wird die Oberhaut mit nur einem Schnitt durchtrennt und mittels chirurgischer Instrumente sorgsam von der Dermis "abgehebelt". Anschließend wird die Dermis wie bei der Exzision entnommen, jedoch erfolgt dies nicht in einem Stück, sondern Schicht für Schicht mit dem Scharfen Löffel (Prinzip der Ausschabung). Nach einer etwas verkürzten Heilungsphase bleibt lediglich die Schnittnarbe zurück. Oberhaut und Hypodermis verwachsen im Laufe der Heilung miteinander.
Saugkürettage
Bei diesem Verfahren ist nur ein punktueller Durchstich der Oberhaut erforderlich. In dieses "Schlüsselloch" wird vorsichtig eine Saugkürette eingeführt, mit der die Dermis an der vorgesehenen Stelle schonend abgesaugt wird. Nach einer vergleichsweise kurzen Heilungsphase bleibt lediglich die Narbe des Einstichs zurück. Oberhaut und Hypodermis verwachsen im Laufe der Heilung miteinander.
Die Saugkürettage hat heutzutage die übrigen o.g. Verfahren der Schweißdrüsenentfernung weitestgehend abgelöst. Deshalb sollen hier nur die Vor- und Nachteile der Saugkürettage im Detail betrachtet werden.
Nachteile
- chirurgischer Eingriff: Trotz der endoskopischen Technik ist und bleibt die Saugkürettage ein chirurgischer Eingriff, der die typischen Risiken einer Operation mit sich bringt.
- Misserfolge möglich: Das "Schlüssellochverfahren" vermindert während der OP die Möglichkeit einer Sichtkontrolle durch den Operateur, da unter der Haut gearbeitet wird. Dabei muss sich der Chirurg an einem auf die Haut gezeichneten "Operationsfeld"orientieren. Das richtige Abschätzen der Tiefe, in der konkret abgesaugt wird, erfordert Erfahrung und sehr präzises Arbeiten.Wird bei der Absaugung nicht gründlich genug gearbeitet, können Schweißdrüsen in der Haut verbleiben. Selbst "wenige" Schweißdrüsen können zusammen genügend Schweißsekret produzieren, um weiterhin "Schwitzflecken" oder Schweißgeruch u.ä. hervorzurufen. Der Patient verspürt nach der OP subjektiv kaum eine Besserung und bewertet den Eingriff als Misserfolg.
- eingeschränkte regionale Anwendung: Derzeit wird die Saugkürettage nur bei Achselschwitzen eingesetzt.
- mögliche Nebenwirkungen: Wundschmerzen, Wundinfektionen, Schwellungen in der Heilphase; in Einzelfällen kompensatorisches Schwitzen.
Vorteile