Schwitzen am Po und in der Leistengegend

Sascha Ballweg

"Mama… hat der Onkel da Pippi in die Hose gemacht?!"

Kinder können grausam sein und sprechen doch nur aus, was Erwachsene denken. Außenstehende, die nicht von starkem Schwitzen am Po betroffen sind, reagieren oftmals mit Ablehnung wenn Sie einen "Poschwitzer" sehen, dessen dunkler "Hosenboden, gut sichtbar durchfeuchtet, sofort ins Auge sticht.

Der erste, nur selten laut geäußerte Gedanke, ist zumeist "Inkontinenz" oder "mangelnde Hygiene". Der Volksmund spricht auch vom "Arschschwitzen" und "Arschwasser", eine Bezeichnung, die für sich genommen schon abwertend wirkt.

Weitere Klassiker im täglichen Spießrutenlauf eines Hyperhidrotikers mit stark schwitzendem Hintern, sind dunkel durchfeuchtete Stuhlbezüge (und die auf glatten Bezügen sichtbaren "Schweißpfützen" beim Aufstehen) sowie eine unangenehme Geruchsbelästigung. Diese entsteht durch das besondere Hautmilieu der Intimbereiche. In der Leistegegend sowie der Pofalte können unangenehme Gerüche durch stark vermehrtes Bakterienwachstum schnell entstehen. Der dabei aufsteigende Schweißgeruch hat im Vergleich zum üblichen Schweißgeruch eine besonders stechende Note und ähnelt, je nach Ausprägung, mehr oder weniger stark dem Geruch von Ammoniak, Schwefel oder Katzenurin.

Schwitzen am Po ist für die Betroffenen mit starken persönlichen Einschränkungen verbunden, die dazu führen können, dass sich der Poschwitzer kaum mehr unter Menschen traut, bzw. viele Situationen des täglichen Lebens bewusst meidet. Diesen Rückzug aus dem Leben zu durchbrechen ist oberstes Ziel der Hyperhidrose-Therapie!

Ein erster Schritt dazu sollte der Gang zum Dermatologen sein. Dazu muss die Scham des Betroffenen, fremde Personen zu involvieren, überwunden werden, damit der Vielschwitzer ärztliche Hilfe überhaupt annehmen kann. Auch der vorangehende (anonyme!) Austausch mit anderen Betroffenen kann als sehr hilfreich angesehen werden.

Mögliche Ursachen für Schwitzen am Po

  • erblich bedingte Hyperhidrosis
  • Überreaktion des für das Schwitzen zuständige Nervensystems (Sympathikus)
  • starkes Übergewicht (Adipositas)
  • hormonelle Störungen (z.B. im Klimakterium, nach der Entbindung, Schilddrüsenfehlfunktion)
  • Stoffwechselstörungen/-umstellungen (z.B. Diabetes mellitus, Nahrungsumstellung oder -unverträglichkeiten, Aufgabe sportlicher Aktivitäten)
  • Blutdruckstörungen und Kreislaufprobleme
  • medikamentöse Nebenwirkungen sowie Alkohol-, Nikotin- oder Drogeneinfluss/-entzug
  • chronisch erhöhte Körpertemperatur
  • Infektionskrankheiten (z.B. Tuberkulose) oder Autoimmunerkrankungen (chronische Entzündungen, z.B. Rheumatoide Arthritis)
  • Tumorerkrankungen (Lymphom, Leukämie)
  • Angststörungen und Panikattacken
  • falsche Ernährung (z.B. scharfes Essen)
  • psychische Einflüsse (z.B. Stress, Scham, Sorgen)

Sofortmaßnahmen gegen Schwitzen am Po

  • Baumwollunterwäsche tragen (am besten luftige Boxershorts)
  • Vermeidung enger Kleidung (luftdurchlässige Materialen bevorzugen)
  • Waschungen mit Salbeiexktrakt oder Konsum von Salbeitee
  • ggf. Gewichtsreduzierung anstreben
  • sportliche Betätigungen anstreben/wiederaufnehmen
  • mehrmals täglich Babypuder dünn auftragen
  • Entfernung der Po-Behaarung

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