Die Behandlung von starkem Körpergeruch und Bromhidrosis ist kein leichtes Unterfangen. Grundsätzlich ist zwischen zwei parallelen Therapieansätzen zu unterscheiden:
- Symptombekämpfung
- Ursachenforschung
Methoden der Symptombekämpfung:
- richtige Körperhygiene (z.B. Benutzung antispetischer Seifen)
- geeignete Kleidung (z.B. funktionelle Textilien)
- Änderung der Lebensweise (z.B. Stressbewältigung)
- ggf. Ernährungsumstellung (z.B. weniger Kaffee)
- Hausmittel gegen Körpergeruch (z.B. Salbei)
- Verwendung wirksamer Antitranspirante (z.B. AHC30 forte)
- medikamentöse Therapie (gegen Schwitzen)
Die (zunächst rezeptfreie) "Eigentherapie" sollte stets mit dem zuerst genannten Punkt (Hygiene) beginnen und in der gezeigten Reihenfolge aufeinander aufbauen. Erst bei deutlichen Misserfolgen sollten rezeptpflichtige Medikamente in Betracht gezogen werden, da diese Mittel oft erhebliche Nebenwirkungen haben. Nichtsdestotrotz ist grundsätzlich eine ärztliche Untersuchung zwecks Ursachenforschung anzuraten. Da dies mitunter viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Sollte dies parallel zum Beginn der "Selbsthilfe" geschehen.
Methoden der Ursachenforschung:
- ärztlicher (internistischer) Check-Up
- dermatologische Untersuchung und Beurteilung
- psychologische Untersuchung (z.B. Supervision)
Versuch macht klug ...
Im Rahmen der Ursachenforschung ist es leider nicht immer einfach, auslösende Faktoren exakt zu bestimmen, zumal viele Einzelfaktoren oft als Gesamtes, d.h. im "Zusammenspiel" den Körpergeruch verursachen. So banal es auch klingt: hier hilft bedauerlicherweise nur Ausprobieren. Dies gilt für die Körperhygiene, die Ernährung, die Kleidung und vorallem für die Lebensweise.

Betroffenen helfen, aber wie?
Körpergeruch ist nach wie vor ein großes Tabuthema in unserer Gesellschaft. Für die Betroffenen ist er peinlich, für die Mitmenschen eine Belastung. Wer im Alltag den Raum mit einem Bromhidrotiker teilen muss, beispielsweise im Büro oder in der Schule, sollte offen mit dem Problem umgehen und sich direkt an den "Verursacher" wenden. Mit Stammtischhumor, Spott und Lästern unter Kollegen ist niemanden geholfen! Vielmehr verpestet dies das Arbeitsklima noch mehr als das "Stinken" selbst. Sprechen Sie den/die Betroffene(n) lieber unter vier Augen offen auf das Thema an. Denken Sie bitte immer daran, dass Bromhidrotiker nichts für ihr eigenes Problem können, in fast allen Fällen stehen sie dem Problem völlig hilflos gegenüber. Oft wissen sie nicht einmal, wie schlimm andere Mitmenschen dieses Problem empfinden, da der Mensch sensorisch nicht in der Lage ist, seinen eigenen Schweißgeruch objektiv zu beurteilen.
Zeigen Sie gegenüber Bromhidrotikern sowohl Verständnis als auch Offenheit. Zögern Sie nicht, ihr eigenes Missempfinden zu schildern. Unterstreichen Sie die Dringlichkeit des Problems und verzichten Sie auf gutgemeinte Ratschläge. Laden Sie den Betroffenen ein, sich im Internet über das Thema Bromhidrosis zu informieren. Gut 90 % aller Bromhidrotiker wissen nicht, dass Sie an einer Krankheit mit diesem Namen leiden! Für Informationen empfehlen wir die Deutsche Bromhidrosehilfe, ein kostenloses und anonymes Selbsthilfeforum, in dem sich Betroffenen zwanglos untereinander austauschen können.