Natürlich, in vielen Fällen sind mangelnde Hygiene, falsche oder zu lang getragene Wäsche tatsächlich die Ursache für unangenehme Körpergerüche. Tritt der Geruch jedoch permanent auf, unabhängig davon wie oft man sich wäscht oder die Kleidung wechselt, so trifft den Betroffenen keine Schuld. Ständiger Schweißgeruch ist in diesem Fall Anzeichen folgender Erkrankung, auch in Kombination:
- Hyperhidrose _ Bei diesem gesteigerten, krankhaften Schwitzen (Hyperhidrosis) tritt schon kurz nach der Dusche, unabhängig von körperlichen Betätigungen oder Außentemperaturen, neuer ekkriner Schweiß in Mengen aus. Da eine stündliche Körperwäsche etc. im Alltag unmöglich ist, bildet sich ein dauerhafter Schweißfilm auf der Haut, welcher bald von Bakterien zersetzt wird. Dadurch entsteht der typische Schweißgeruch, besonders dann, wenn die Kleidung ebenfalls vom Schweiß durchtränkt ist.
- Bromhidrose _ Bei dem permanenten, krankhaften Körpergeruch (Bromhidrosis) ist nicht nur der ekkrine Schweiß ausschlaggebend. Auch die Tätigkeit der apokrinen Schweißdrüsen spielt eine wichtige Rolle, da diese ein talgartiges Sekret ausscheiden, welches Duftstoffe enthält. Das Sekret wird ebenfalls von Bakterien verstoffwechselt, wodurch ein besonders penetranter Geruch entsteht. Bei einer Bromhidrose bleiben herkömmliche Hygienemaßnahme völlig wirkungslos. Auch stündlich oder minütlich wiederholtes Duschen würde keine Besserung erbringen. Insofern ist besonders bei Bromhidrotikern der Vorwurf einer vernachlässigten Körperhygiene völlig falsch.
Während man die Auswirkungen einer Hyperhidrose noch durch Einsatz von schweißmindernden Antitranspirantien reduzieren kann, helfen bei einer Bromhidrose weder diese, noch Deodorants, Seifen oder Duschgels. Erfolg bringen lediglich antiseptische Mittel, die das Bakterienwachstum einschränken.