Körpergeruch ist bekanntlich etwas sehr Subjektives. Sowohl in der Wahrnehmung als auch in der Erzeugung. Für den einen riecht es sauer, für den anderen bitter, manch eine(r) fühlt sich vom Moschusduft betört, der andere ergreift die Flucht ob des Schweißgeruchs. Der Verursacher selbst hat bei der Beurteilung seines eigenen Dufts die denkbar schlechtesten Karten, denn seine Nase hat sich evolutionsbedingt angewöhnt, die eigenen Gerüche im Gehirn auszublenden.
Um die kategorische, wissenschaftliche oder medizinische Beurteilung einer Geruchsintensität endlich einmal ermöglichen zu können, führte der dänische Wissenschaftler Ole P. Fanger im Jahre 1988 die Maßeinheit Olf (von lat. olfactus, dt. Geruchssinn) ein. Hinter diesem kleinem Wort verbirgt sich die skurrile Definition dieser Einheit, denn 1 Olf entspricht, so wikipedia, der
"Geruchsbelastung, die von einem Normmenschen (erwachsene Person mit einem Hygienestandard von 0,7 Bädern pro Tag, 1,8 qm Hautoberfläche und bei sitzender Tätigkeit) ausgeht."
Mit dem Olf werden jedoch nicht nur der Geruch von Lebewesen gemessen, sondern auch die Geruchsemission, die von Materialien und Gegenständen ausgeht. Besonders in der Automobilindustrie kommt das Olf häufig zum Einsatz, beispielsweise bei der Beurteilung von neuen Kunststoffverkleidungen und Polsterstoffen im Fahrgastraum. So wichtig das Olf auch für solche Zwecke sein mag, so schwierig ist seine Messung: Nur speziell geschulte Menschen mit besonders empfindlichen Nasen können die Gerüche "in Olf messen". Maschinen sind dafür bislang noch nicht erfunden worden.