Die sehr verschiedenen Möglichkeiten eine Hyperhidrose (krankhaft verstärktes Schwitzen) zu behandeln, lassen sich in mehrere Vorgehensweisen unterteilen. Es gibt äußerliche (nicht-invasive), konservative, chirurgische, minimal-invasive und invasive Behandlungsmethoden. Das Behandlungsspektrum ist sehr weitläufig und der Beratungsbedarf dementsprechend groß. Jedem Betroffenen sei deshalb geraten, sich grundlegend über die einzelnen Therapien gegen Schwitzen zu informieren. Im Zusammenhang mit einer ärztlichen Beratung bzw. Verschreibung sollte möglichst eine Zweitmeinung eingeholt werden. Tatsache ist: Wirksamkeit, Risiko, Vor- und Nachteile sind je nach Therapieform höchst unterschiedlich. Manch stark schwitzenden Menschen haben überraschenderweise schon einfachste Hausmittel geholfen, bei anderen dagegen trat erst nach operativen Eingriffen eine Besserung auf.
Die folgende Tabelle gibt einen kurzen, jedoch im Detail kritischen Überblick über die gängigen Behandlungsmöglichkeiten gegen starkes Schwitzen.
Therapie | Vorteile | Nachteile |
Deodorants, äußerliche Anwendung; rezeptfrei | nur äußere Anwendung; einfache Handhabung | nur minimale schweißhemmende Wirkung |
Hausmittel, z.B. Salbeitee, Kaisernatron, Eichenrindensud, Babypuder äußerliche und innere Anwendung u.ä.; rezeptfrei | günstige, alternative Behandlungsmöglichkeit | individuell sehr unterschiedliche Wirkung; teilweise sehr zeitaufwendig (Herstellung etc.) |
Antitranspirante, äußerliche Anwendung, hochdosiert; rezeptfrei | günstig (ca. 10 bis 30 Euro); nur äußere Anwendung; sehr effektiv; hohe Erfolgsquote; beste Lösung für Schwitzen im Gesicht; einfache Handhabung | harmlose Hautreizungen möglich (einfach zu behandeln) |
Iontophorese, äußerliche Anwendung einer Schwachstrom-Technik mit Wasserbädern; bei Kostenübernahme verschreibungspflichtig, Heimgeräte frei beziehbar[ Linktipp ] | nicht-chirurgische Therapie; ohne chemische Wirkstoffe o.ä.; Mietverträge verfügbar | besonders geeignet für Hand-, Fuß- und Achselschwitzen; individuell unterschiedliche Wirkung; wissenschaftlich kaum erklärte Wirkung; sehr zeitaufwendig (bei Anwendung in der Arztpraxis); es empfiehlt sich die Anschaffung eines Heimgerätes, Kosten werden nur selten von der Krankenkasse übernommen; nicht geeignet bei: Metallimplantaten, Herzschrittmacher, Intrauterinpessaren, Schwangerschaften |
Medikation, hauptsächlich Tablettenform; innere Anwendung, rezeptpflichtig | effektiv, wirksame Alternative bei Unverträglichkeit anderer Therapieformen | z.T. starke Nebenwirkungen, Wirkstoffe stammen meistens aus dem Bereich der Psychopharmaka oder Parkinson-Medizin |
Injektionen mit Botulinumtoxin, mehrfache subkutane Injektionen von Botox® oder ähnlichen Präparaten mit Spritzen; verschreibungspflichtig; klinische Voruntersuchung und Anamnese nötig | effektiv | nur geeignet für Hand-, Fuß- und Achselschwitzen (lokal begrenztes Schwitzen); chirurgischer Eingriff mit sämtlichen typischen (Folge-)Risiken; Injektion eines Toxins (Nervengift); z.T. schmerzhafte Einstichem und Betäubung; mehr als 25 Einstiche pro Hand/Fußsohle; Effekt hält nur ca. 6 Monate an; hohe Kosten, meist Privatleistung; wiederkehrende Kosten (2x pro Jahr); nicht geeignet bei: Schwangerschaften |
LSA (Laser Sweat Ablation), Entfernung der Schweißdrüsen durch subkutane Verbrennung bzw. Verödung mittels Laser; verschreibungspflichtig; klinische Voruntersuchung und Anamnese nötig | effektiv; minimal-invasiv (Schlüsselloch-OP) | Erfolg abhängig von der Anzahl der tatsächlich entfernten Schweißdrüsen (während der OP optisch nicht kontrollierbar); nur für Achselschwitzen; nicht rückgängig zu machen; chirurgischer Eingriff mit sämtlichen typischen (Folge-)Risiken; geringes Risiko von kompensatorischem Schwitzen |
Liposuktion (Saugkürettage) Entfernung der Schweißdrüsen durch subkutane Absaugung mittels Saugkürette; verschreibungspflichtig; klinische Voruntersuchung und Anamnese nötig | effektiv; relativ minimal-invasiv (Schlüsselloch-OP) | Erfolg abhängig von der Anzahl der tatsächlich entfernten Schweißdrüsen (während der OP optisch nicht kontrollierbar); nur für Achselschwitzen; nicht rückgängig zu machen; chirurgischer Eingriff; geringes Risiko von kompensatorischem Schwitzen |
Kürettage, Entfernung der Schweißdrüsen durch subkutane Ausschabung; verschreibungspflichtig; klinische Voruntersuchung und Anamnese nötig | effektiv; relativ minimal-invasiv | Erfolg abhängig von der Anzahl der tatsächlich entfernten Schweißdrüsen (während der OP optisch kaum kontrollierbar); nur für Achselschwitzen; nicht rückgängig zu machen; chirurgischer Eingriff mit sämtlichen typischen (Folge-)Risiken; geringes Risiko von kompensatorischem Schwitzen |
Exzision, Entfernung der Schweißdrüsen durch Herausschneiden eines Hautlappens mitsamt Schweißdrüsen; verschreibungspflichtig; klinische Voruntersuchung und Anamnese nötig | effektiver als LSA, Kürettage und Liposuktion | Erfolg abhängig von der Anzahl der tatsächlich entfernten Schweißdrüsen (während der OP optisch kaum kontrollierbar); nur für Achselschwitzen; nicht rückgängig zu machen; chirurgischer Eingriff mit sämtlichen typischen (Folge-)Risiken; geringes Risiko von kompensatorischem Schwitzen |
ESB (Endoscopic Sympathetic Blockade), chirurgischer Eingriff, bei dem Teilstränge des Sympathikus-Nervs mittel (Laser-)Schnitt durchtrennt werden; verschreibungspflichtig; klinische Voruntersuchung und Anamnese nötig | sehr effektiv; | chirurgischer Eingriff mit sämtlichen typischen (Folge-)Risiken; hohes Risiko von z.T. drastischen Nebenwirkungen; sehr hohes Risiko von kompensatorischem Schwitzen |
ETS (Endoscopic Thoracic Sympathectomy), chirurgischer Eingriff, bei dem Teilstränge des Sympathikus-Nervs abgeklemmt, d.h. unterbrochen werden; verschreibungspflichtig; klinische Voruntersuchung und Anamnese nötig | absolut effektiv | ultima ratio; nicht rückgängig zu machen; chirurgischer Eingriff mit sämtlichen typischen (Folge-)Risiken; hohes Risiko von z.T. drastischen Nebenwirkungen; sehr hohes Risiko von kompensatorischem Schwitzen |
Eine primäre Hyperhidrosis lässt sich nicht durch Medikamente heilen. Es gibt keine medikamentöse (med. orale systemische) Therapie, mit der sich das krankhafte Schwitzen heilen lässt, es sei denn, dieses hat eine primäre Ursache, beispielsweise durch eine Erkrankung der Schilddrüse oder ähnliches (sekundäre Hyperhidrosis). Die medikamentöse Therapie stellt deshalb lediglich eine Symptombekämpfung da, welche die Krankheit selbst nicht "abschalten" kann.
Antichloinergika: Methantheliniumbromid und Bornaprinhydrochlorid
Gegen das Schwitzen als Symptom gibt es verschiedene Präparate, mit denen sich das übermäßige Schwitzen reduzieren bzw. verhindert lässt. In schweren Fällen von generalisierter Hyperhidrose (und Bromhidrosis) verschreiben Dermatologen in der Regel Anticholinergika wie Methantheliniumbromid (Vagantin®) oder Bornaprinhydrochlorid (Sormodren®). Beide Medikamente wurden ursprünglich als krampflösende Mittel (z.B. bei Morbus Parkinson) entwickelt. Ihre Wirkstoffe hemmen die Wirkung von Acetylcholin, einem Botenstoff der Nervenbahnen, der die ekkrinen und apokrinen Schweißdrüsen zur Produktion und Sekretion von Schweiß anregt. Anticholinergika reduzieren allerdings nicht nur die Schweißdrüsenfunktion, sondern unterdrücken auch Nervenreize, die andere Drüsen des Körpers (z.B. Speicheldrüsen, Tränendrüsen, Talgdrüsen etc.) stimulieren. Deshalb berichten Patienten oft von starker Mund-, Augen- und Hauttrockenheit. Auch Verstopfungen und Harnverhaltungen sind bekannte Nebenwirkungen. Obgleich Anticholinergika wegen dieser und anderer Nebenwirkungen (siehe Atropin ff.) kontrovers diskutiert werden, ist ihre Wirksamkeit doch unumstritten und wissenschaftlich belegt.
Atropin und Oxybutyin gegen Schweißbildung
Auch Atropin oder Oxybutynin (Ditropan®) hemmen die cholinerge Signalübertragung zur Schweißdrüse und damit die Schweissproduktion. Auch hier sind wie bei den oben genannten Präparaten Nebenwirkungen wie Sehstörungen, Mundtrockenheit, Verstopfung und Harnverhaltung möglich. Anwendungseinschränkungen und Arzneimittel-Wechselwirkungen müssen beachtet werden. Atropin wie auch Oxybutynin können auch lokal angewandt werden, etwa bei einer Kombinationstherapie mit der Iontophorese.
Psychopharmaka
Da das Schwitzen durch das vegetative Nervensystem gesteuert wird, können psychische Störungen bedeutenden Einfluss auf die Schweißproduktion haben. Nach eingehender ärztlicher Beurteilungen durch einen Psychiater kann in Einzelfällen das übermäßige Schwitzen durch Einnahme von Psychopharmaka gemindert werden. Diese Präparate sollen Stress, nervöse Zustände und Ängste auflösen. Jedoch sollte immer abgewogen werden, ob die Gefahr einer Toleranzbildung (Suchtproblematik) sowie andere Nebenwirkungen nicht die Vorteile des "nicht-Schwitzens" aufheben. Rezeptfreie Beruhigungsmittel (z.B. Baldrian) sind meistens zu schwach dosiert und ihre Wirkung zu diffus als dass sie bei Schwitzen empfohlen werden könnten.
Beta-Blocker und andere Medikamente zur Blutdrucksenkung
In einzelnen Patientenfällen konnte eine schweißmindernde Wirkung von Betablockern und anderen blutdrucksenkenden Medikamenten – wie Kalziumanalblocker oder Sympatholika (z.B. Clonidin®) – beobachtet werden. Allerdings wurden diese Mittel den Patienten primär gegen Hypertonie (Bluthochdruck) verschrieben. Da es zur einer eventuellen Wirkung als "Schweißblocker" keine medizinischen Studien gibt, sind diese Medikamente nicht zur Therapie von starkem Schwitzen oder Hyperhidrose zugelassen. Dennoch kann ein Arzt die Präparate in Einzelfällen "zulassungsüberschreitend" verschreiben, wobei aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen die gesamte Verfassung des Patientens berücksichtigt werden muss – allen voran der Blutdruck. Bei Hypotonie (niedriger Blutdruck) scheiden blutdrucksenkende Mittel selbstverständlich von vornherein aus.
Achselpads sind Einlagen die benutzt werden um sichtbares Schwitzen unter den Achseln zu verhindern. Dabei soll der Schweiß vom Pad aufgesaugt und in einem Saugkern eingeschlossen werden, wodurch die Entstehung von Schweißflecken auf der Kleidung verhindert werden soll. Es gibt prinzipiell vier Arten der Anbringung von Pads gegen Schwitzen die im folgenden grob beschrieben und anhand des Beispiels eines Achselpads ausgewertet werden.
Gerade in der Hitze der Sommermonate stellt man oft fest, dass das Hemd von Schweiß durchtränkt wird und die Textilien sich dunkel verfärben. Doch nicht nur unter den Achseln ist übermäßiges Schwitzen auch für Außenstehende zu erkennen. Der bekannteste Lösungsansatz weltweit ist dabei der Griff zu einem schweißhemmenden…
Ein Antitranspirant (auch engl. Antiperspirant) ist ein rezeptfreies, topikales Mittel gegen Schwitzen. Die nachweißlich schweißhemmende Wirkung wird durch den Wirkstoff Aluminiumchlorid (AlCl) als Hauptbestandteil neben Alkohol oder Wasser und Bindemittel erzielt, oder alternativ durch Kaliumaluminiumsulfat (bekannt als Allaun, z.B. "Deokristall"). Grundsätzlich ist festzustellen dass die Wirksamkeit, gerade bei starkem Schwitzen oder Hyperhidrose, mit der Höhe des AlCl-Anteils ansteigt. Mischungen mit weniger als 5% AlCl gelten unter Belastung (Sport, Arbeit, Hitze) als unwirksam. Sie haben allenfalls einen kosmetischen Effekt der kaum messbar ist – dennoch werden "einfache" Deodorants in der Werbung oft irreführend als "Antitranspirante" bezeichnet.
Unter Antiperspiranten versteht man Präparate, die die Schweiß- und in Folge auch die Geruchsbildung verringern sollen und können. Es gibt sie als Stick, Roller sowie als Sprays und in vielen verschiedenen Duftrichtungen. Bestenfalls sind es jedoch einfache Tropfflaschen, mit denen man das Mittel mit der Fingerkuppe auftragen kann. Hierbei geht am wenigsten der wertvollen Flüssigkeit verloren. Eine Antiperspirant-Tropfflasche ist in der Anwendung ist nicht nur einfach, sondern auch äußerst effektiv. Um die Schweißbildung zu verhindern, werden die Poren der Schweißdrüsen verstopft oder verkleinert. Dies kann die Ausschüttung von Schweiß um bis zu 90 % verhindern.
Der reine Schweiß ist geruchsneutral. Erst in Verbindung mit den in der Achselhöhle sitzenden Bakterien entwickelt er seinen stechenden Eigenduft. Da Antiperspirante jedoch die Schweißdrüsen verstopfen, wird den Bakterien die Nahrung entzogen. Somit können diese keine Ausscheidungen mehr produzieren und die Geruchsbildung bleibt aus. Da jedoch nicht immer alle Schweißdrüsen in der Achsel mit einem Antiperspirant getroffen werden, ist meist kein vollständiger Geruchsschutz gegeben.
Im Antiperspirant (auch Antitranspirant oder Anti-Perspirant genannt) sind Aluminiumchloride und verschiedene Aluminiumverbindungen enthalten (Aluminiumsalze). Präparate für die empfindliche Haut sind z. B. mit Bartflechte, Nelkenblüte und Salbei angereichert. Dies verhindert Hautreizungen sowie Brennen und Juckreiz. Die Substanz Triclosan verwenden viele Hersteller, um das Wachstum der Bakterien zu reduzieren. Möchte man den Schweißaustritt zum Kühlen nicht hemmen, sondern lediglich Bakterien bekämpfen, gibt es als Alternative herkömmliche Deodorants. Auch für Hände und Füße gibt es inzwischen spezielle Antiperspirante auf dem Markt. Diese enthalten eine sehr starke Aluminiumchlorid-Dosis um die 30 % wohingegen normale Antiperspirante für die Anwendung an weniger dicken Hautschichten in der Regel mit 8 bis 20 % des Wirkstoffs dosiert sind.
Antitranspirante gelten bei Ärzten (Dermatologen) als erste Wahl bei der Behandlung von verstärktem oder krankhaften Schwitzen. Der maßgebliche Vorteil ist das sehr gute Verhältnis von Wirkung, Verträglichkeit und Preis. Ein mit 20% dosiertes Antitranspirant kostet im Schnitt nur 15 Euro, kann jedoch eine Schweißreduktion i.H.v. 95% erreichen. Abgesehen von Hautreizungen sind keine Nebenwirkungen bekannt. Langfristige gesundheitliche Risiken sind durch die rein oberflächliche Anwendung ausgeschlossen. Behauptungen, Mittel dieser Art könnten in die Haut einziehen und in Blut- oder Lymphgefäße gelangen, sind wissenschaftlich widerlegt und gelten offiziell als Hoax (moderne Märchen). Die Wirksamkeit von Antitranspirantien ist hingegen durch medizinische Studien mehrfach belegt worden. Ein weiterer Vorteil ist die einfache und sichere Anwendung, die der eines Deos gleicht.
Weltweit zu erkennen ist, dass immer mehr Menschen, die transpirieren, morgens zu einem Deodorant greifen und im Laufe des Tages auch gern einmal "nachsprühen". Dies trifft auf jugendliche Schüler und Personen im Berufsleben ebenso zu, wie auf die sogenannten Best-Ager. Deos sind also überall anzutreffen und es gibt sie in den unterschiedlichsten Darreichungs- und Wirkungsformen.
Doch was viele nicht wissen ist, dass Deodorants in erster Linie den Schweißgeruch reduzieren, neutralisieren oder auch nur überlagern und einfach nicht gegen starkes Schwitzen ausgelegt sind. Der Begriff "Antiperspirant" taucht zwar immer wieder auch in Kombination mit Deodorants auf, seine genaue Bedeutung oder das "Versprechen" das dahinter steht, bleibt dem Konsumenten jedoch weitestgehend verborgen.
Dabei würden Menschen, die stark schwitzen und dieses sichtbare Schwitzen reduzieren wollen, mit der Anwendung eines Antiperspirants vorbeugend reagieren. Denn aluminiumhaltige Antiperspirante sind " Spezialisten unter den Deos" und im Bereich der Vermeidung der Schweißbildung sehr effektiv. Mit Hilfe des Antiperspirants werden die Ausgänge der Schweißporen im Achselbereich verengt und verstopft. Dies führt in Folge dazu, dass kaum bzw. nur noch sehr wenig Schweiß an die Hautoberfläche gelangt – sichtbare Schweißflecken können somit leicht der Vergangenheit angehören.
Allgemein ist bei der Anwendung eines Antiperspirants zu beachten, dass die Anwendung genau nach Empfehlung des Herstellers und den individuellen Bedürfnissen entsprechend auch regelmäßig stattfindet. In Tests konnte bei den meisten Personen festgestellt werden, dass bereits nach 1 – 4 Anwendungen erste positive Ergebnisse eintraten und der Schweiß deutlich reduziert werden konnte – teilweise um bis zu 90 % der ursprünglichen Schweißmenge.
Es wird empfohlen ein Antiperspirant nur vor dem Schlafengehen anzuwenden. Hierbei ist aber darauf zu achten, dass es nach dem oberflächlichen Auftragen des Antiperspirants auf die Haut nicht mehr zum Schwitzen kommt, da ansonsten die Wirkung verwässert und die Poren nicht geschlossen werden können. Dies bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass bei der Anwendung eines Antiperspirants auf jegliche andere Kosmetik verzichtet werden muss. Denn Antiperspirante werden ausschließlich abends angewendet und wirken somit über Nacht! Am Morgen danach (wenn das Aluminium über Nacht gut einwirken konnte) kann ganz normal die gewohnte Hygiene und Körperpflege betrieben werden. Dazu gehört auch das normale Deo, Makeup oder eine hautpflegende Creme. Die Anwendung des Antiperspirants muss nach einer Initialphase ca. alle 2 – 3 Tage wiederholt werden. Weitaus längere Anwendungsintervalle sind jedoch durchaus möglich und keine Seltenheit (berichtet wird von bis zu 14 Tagen).
Ein Antiperspirant kann auch an empfindlichen Körperpartien angewendet werden.
Antiperspirante haben im Gegensatz zu handelsüblichen Deodorants eine stärker ausgeprägte schweißhemmende Wirkung. Dadurch können sie gut für die Vermeidung von lokalem Schwitzen eingesetzt werden (starkes, sichtbares Schwitzen an einzelnen Körperregionen). Da ihre Anwendung auch Schweißgeruch, der häufig mit starkem Schwitzen einhergeht, mildert, werden sie oft anstelle von Deodorants benutzt.
Beim Achselschwitzen zeigen sich große und nasse Schwitzflecken in der Kleidung, die als störend und peinlich empfunden werden. Obwohl die Konzentration der Schweißdrüsen an der Stirn oder an den Handflächen wesentlich höher ist als im Achselbereich, quält das Schwitzen unter den Achseln die Betroffenen viel mehr. Denn da die Achseln stellen (wie auch größere Hautfalten, z. B. unter dem Bauch oder unter der Brust) einen abgeschlossenen Raum dar, weshalb der Schweiß hier nicht so schnell verdunstet. In Folge hinterlässt er unangenehm sichtbare Feuchtigkeitsflecken und Rinnsale. Antiperspirante können als Fertigzusammensetzung gekauft oder vom Apotheker mit individueller Rezeptur gemischt werden und finden in allen beschriebenen Fällen Einsatz.
Wirkstoffe von Antiperspiranten
Antiperspirante1 (auch Antitranspirant oder Anti Perspirant) haben eine andere Wirkstoffzusammensetzung als handelsübliche Deodorants. Als Komponenten sind Metallsalzlösungen Standard, deren Wirksamkeit erfolgreich getestet wurde. Vor allem sind als Adstringentien (Schweißhemmer) Aluminiumsalze zu nennen, deren therapeutische Effektivität von Ärzten, Dermatologen, Apothekern sowie in vielen Studien bestätigt wird. Bewährte Adstringentien sind neben Aluminiumchlorid-Hexahydrat auch das Aluminiumchlorohydrat (ACH) und der Aluminium-Zirkonium-Tetrachloro-Glycin-Komplex (ZAG). All diese Verbindungen sind für die Herstellung schweißhemmender Produkte in Deutschland zugelassen und werden als sicher eingestuft. In dermatologischen Versuchen konnte durch die Anwendung von Antiperspiranten mit Metallsubstanzen bei 95 % der Probanden eine deutlich geringere Schweißabsonderung festgestellt werden. Antiperspirante sind deshalb dem Bereich der Funktioniellen Kosmetik zuzuordnen und gelten nicht als verschreibungspflichtige oder freie Medikamente gegen Schwitzen.
Für den Begriff Antiperspirant gibt es auch viele andere Formulierungen, so wird es auch Anti Transpirant oder auch Deo Transpirant genannt. Obwohl gerade der Begriff "Antitranspirant" in unseren Breitengraden sehr verbreitet ist, sieht es im angelsächsischen Raum (zu dem in erster Linie Großbritannien, die Vereinigten Staaten sowie Australien gehören) vollkommen anders aus. Dort ist der Begriff Antitranspirant kaum bekannt, da wir hier vom "Transpirieren" und englisch sprechende Menschen weltweit vom förmlicheren "Perspirieren" sprechen. In Deutschland hingegen kann man getrost auch den Begriff Antiperspirant verwenden und man bekommt das gesuchte Mittel gegen Schwitzen, denn beide Wortvarianten sind ausreichend ähnlich. Seit einigen Jahren sind einige Antiperspirante so konzipiert, dass die häufigste auftretende Nebenwirkung, die spürbare Reizung der Haut, immer weiter reduziert werden konnte. Sogenannte "sensitive Antitranspirante" können somit nahezu am ganzen Körper gegen Schwitzen eingesetzt werden.
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Nicht nur in der Ernährung gibt es viele Zutaten, die das übermäßige Schwitzen regelrecht "anfeuern". Was wir täglich essen, trinken oder sonstwie konsumieren spielt eine wichtige Rolle bei der Schweißbildung. Deshalb ist es grundsätzlich ratsam, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und entsprechend "risikoreiche" Dinge nur in Maßen zu konsumieren. Lesen Sie hierzu auch unseren ausführlichen Beitrag → Schwitzen durch falsche Ernährung.
Das Schwitzen negativ beinflussen können z.B.:
Scharfe Zutaten wie Chilischoten enthalten den Wirkstoff Capsaicin (CPS), ein Alkaloid, das die selben Nerven stimuliert (reizt) wie Hitze. Deshalb wird es auf der Zunge und der Haut als scharf brennend empfunden. Was dem Menschen geschmacklich als scharf erscheint, ist im Grunde nichts anderes als eine "vorgetäuschte" Verbrennung auf der Zunge. Die hitzeempfindlichen Nerven melden den vermeindliche Hitzeschock an das Gehirn, welches sofort Gegenmaßnahmen ergreift: Die Haut wird zur Abkühlung stark durchblutet, die Pulsfrequenz erhöht und die ekkrinen Schweißdrüsen sondern besonders viel Schweiß ab.
Hinter dem schwierig auszusprechenden Namen Acetylcholin verbirgt sich ein Botenstoff, mit dem das sympathische Nervensystem die Schweißdrüsen aktiviert und zum vermehrten Schwitzen anregt. Stimulierende Substanzen wie Nikotin besetzen die selben Nervenenden (Rezeptoren) wie das Acetylcholin und blockieren damit die Befehle des Sympatikus, da dessen Transmitter nicht mehr andocken können. Dieser Blockade begegnet das vegetative Nervensystem nach Abbau des Nikotins mit einer nachträglichen Aussendung von Acetylcholinen. Dadurch kann es in der "Entzugsphase" zu stärkerem Schwitzen kommen, wenn die Schweißdrüsen regelrecht mit dem Botenstoff überschüttet werden.
Eigentlich müsste Nikotinkonsum das Schwitzen durch die Acetylcholin-Hemmung spontan vermindern. Doch man schwitzt schon während des Rauchens. Der Grund dafür: Nikotin ist sehr anregend und steigert u.a. die Durchblutung der Haut. Dies nimmt der Körper als scheinbare Temperaturerhöhung wahr, woraufhin er das Schwitzen zur Thermoregulation einsetzt.
Koffein (auch Coffein, Tein oder Thein) und Alkohol haben, grob gesehen, ähnliche Eigenschaften wie Nikotin. Sie wirken sehr anregend und steigern eine Vielzahl von Körperfunktionen. Gleichzeitig hemmen sie ebenfalls die Anlagerung von Acetylcholin. Alkohol behindert zusätzlich die Übermittlung weiterer Nervenreize, wodurch die bekannten direkten Folgen des Alkoholkonsums (z.B. Schwindelgefühl, Angstminderung, Zungenträgheit, Sehstörungen etc.) entstehen. Tatsächlich reduziert sich nach dem Konsum von Kaffee (von der Hitze des Getränkes abgesehen) und Alkohol zunächst auch das Schwitzen. Nach dem Abbau der Substanzen folgt jedoch ein ähnlicher Effekt wie beim Nikotin: Schweißausbrüche.
Ephedrin ist ein Phenylethylamin-Alkaloid, das in Pflanzen der Gattung Ephedra (auch "Mormonentee" oder "Ma-Huang"). In konzentrierter und aufbereiteter Form bzw. als synthetisch gewonnene Substanz wurde und wird Ephedrin unter anderem erfolgreich gegen die Symptome asthmatischer Anfälle sowie gegen starken Schnupfen eingesetzt, gilt aber aufgrund der stark anregenden, leicht berauschenden Wirkung – es wirkt schwächer, jedoch langanhaltener als Adrenalin – als bedenklich. Im Jahre 2001 wurden Arzneimittel sowie frei verkäufliche Präparate mit höherem Ephedringehalt verboten, auch weil das Alkaloid zur Herstellung stärkerer Rauschmittel ("Meth") verwendet werden kann. In schwächerer Dosis ist es jedoch noch immer in Erkältungspräparaten, Schnupfen-Gels oder -Sprays, als auch in Appetithemmern enthalten. Durch die Eigenschaft des Ephedrins, die Ausschüttung von Noradrenalin und Adrenalin zu stimulieren, kann bei regelmäßiger Benutzung solcher Präparate auch die ekkrine Schweißdrüsentätigkeit, und damit das Schwitzen merklich gesteigert werden.
Leichtes Schwitzen lässt sich durch das Tragen richtiger Kleidung vermindern. Zu empfehlen sind leichte Stoffe aus natürlichen, nicht-synthetischen Materialien, die nicht zu eng, in mehreren dünnen Schichten übereinander getragen werden, so dass man sich bei Bedarf einfach den wärmenden Schichten entledigen kann.
Schweißflecken durch Kleidung verbergen
Sicherlich keine Dauerlösung, aber für den Übergang, beispielsweise nach Beginn einer Hyperhidrose-Therapie durchaus geeignet, ist spezielle Kleidung, mit der sich der Schweiß im Verborgenen aufhalten lässt. Der Markt bietet beispielsweise spezielle Unterhemden an, in deren Achselbereich sich schmale Taschen befinden. In diese lassen sich, von außen kaum oder gar nicht sichtbar, Taschentücher oder Wattepads einschieben, die den Schweiß für eine gewisse Zeit aufsaugen. Für einen kurzen Zeitraum (Meeting, Verkaufsgespräch, Vortrag, Discobesuch usw.) kann dies sichtbare Schweißflecken zu verhindern. Die Vor- und Nachteile derartiger Lösung sind im Kapitel Achselpads ausführlich beschrieben.
Selbstverständlich wird das eigentliche Schweißproblem dadurch nicht gelöst!
Verschwitzte Hände sind, wenn es den Betroffenen extrem trifft, eine üble Sache. Bei besonders starkem Handschweiß kann dies sogar soweit gehen, dass ein Dermatologe eine Krankheit diagnostiziert: die sogenannte palmare Hyperhidrose (med. Hyperhidrosis palmaris).
Auf Grund der immensen Schweißmengen, welche schwitzende Hände absondern können (siehe Video unten), entwickeln "Handschwitzer" nicht selten eine panische Angst vor Situationen, in denen Sie anderen Menschen die Hand geben müssen (z.B. Feierlichkeiten, Vorstellungsgespräche, geschäftliche Besprechungen, Meetings, Präsentationen, Referate in der Schule etc.). Im wahrsten Sinne wird dann das Händeschütteln zur Qual.
Die seelische Belastung für "Handschwitzer" ist sehr groß, da sich das Schwitzen an dieser Stelle des Körpers kaum verbergen lässt (allenfalls durch das Tragen von Handschuhen). Oft versuchen Betroffene, vor dem Händeschütteln heimlich ihre Hände abzutrocknen, z.B. in dem sie sie über die Hose streichen oder ein mitgeführtes Handtuch benutzen. Diese, nach einiger Zeit unbewusst und automatisch, bzw. zawanghaft ausgeführte Maßnahme ist in Wirklichkeit für den Gegenüberstehenden weit mehr auffällig als es die schwitzigen Finger beim Händeschütteln vielleicht wären. Eine peinliche Situation. Für beide Seiten.
Dass dadurch Betroffene angesichts einer solchen Situation immer nervöser und unsicherer werden, ist verständlich. Viel ernster sind jedoch Folgeentwicklungen wie soziale Isolation, Rückzug aus der Gesellschaft und sogar Phobien (z.B. Aphesmophobie) und Depressionen. Besonders wenn die geschilderten, vermeindliche peinlichen Erlebnisse bereits in der Jugend auftreten, entwickelt sich häufig eine "Angst vor dem sichtbaren Schwitzen". Da psychischer Stress und Leidensdruck die schweißproduktion des Körpers negativ beeinflussen, d.h. steigern, geraten Betroffene schnell in einen regelrechten Teufelskreis, bei dem sich Schwitzen und die schamvolle Angst davor, sich wechselseitig verstärken.
Eine palmare Hyperhidrose kann zwar organische Ursachen haben (sekundäre Hyperhidrosis), wenn die Schweißhände durch innere Erkrankungen ausgelöst werden, jedoch handelt es sich bei den meisten Fällen um eine primäre Hyperhidrosis, welche angeboren und vererbbar ist. Bei der notwendigen Ursachenforschung, die zusammen mit einem Hautarzt durchgeführt werden sollte, ist das Hinzuziehen eines Psychologen bzw. Verhaltenstherapeuten sinnvoll, damit auch die psychische Einflüsse auf das Schwitzen geklärt (und behandelt) werden.
Starkes Schwitzen an den Händen (palmare Hyperhidrose) hat keine thermoregulatorische Aufgabe, es ist vielmehr evolutionären Ursprungs. In Urzeiten dienten die feuchten Hände (und Fußsohlen) der besseren Haftung, z.B. bei der Flucht vor Raubtieren auf Bäume und Felsen. Dieses prähistorische Überbleibsel belegt, dass das Schwitzen und der Geist eng miteinander verbunden sind. Bei Aufregung, Angst und Schreck fangen wir automatisch an zu schwitzen.
Dennoch sind der Wissenschaft die exakten Vorgänge bei der Schweißbildung bis heute ein Rätsel. Nur mühselig kommen die Forscher mit ihren Untersuchungen, die ja Biologie, Physiologie, Neurologie und Psychologie miteinander verbinden müssen, voran. Bezogen auf die palmare Hyperhidrose gelang den Medizinern erst Anfang der 1980er Jahre die näheren Zusammenhänge zu verstehen [1]. Offenbar reagieren die sympathischen Nervenenden bei Menschen mit palmarer Hyperhidrose besonders sensibel. Das haben Versuche mit Messungen der Nervenreize in Fingern, die in kaltes Wasser getaucht wurden, gezeigt. Das Gehirn reagiert besonders stark auf die "Temperaturmessung" der Hände, woraufhin es die Kapillaren der Haut erweitert und voll Blut pumpt, um so die Wärme zu steigern. Das Gegenteil davon kann man beim "Angstschweiß" beobachten, wo der Körper das Blut "aus Vorsicht" aus den oberen Hautschichten "abzieht", wodurch u.a. die typische "Angstbleiche" entsteht. Gleichzeitig sendet es Acetycholine aus, die auch die ekkrinen Schweißdrüsen anregt. Dadurch schwitzen die Hände verstärkt, kurioserweise besonders bei Kälte. Ein Teufelskreis beginnt, weil durch den Schweiß auf der Hautoberfläche Verdunstungskälte entsteht, welche dann wiederrum die o.g. Kältereize auslöst. Das Schwitzen setzt sich auf diese Weise sozusagen endlos fort.
Die sofortige Therapie der Symptome des Handschwitzens kann eine fundierte Ursachenforschung und die nachhaltige Therapie durch Fachärzte (z.B. Dermatologen, Internisten, Ernährungsspezialisten, Psychotherapeuten) positiv ergänzen, jedoch nicht ersetzen.
Im Laufe der Zeit wird der Betroffene verschiedenste Hausmittel gegen das Schwitzen durchprobiert haben: Bekannt sind Salbeitee, Eichenrindensud, Kaisernatron, Babypuder oder Franzbranntwein. Leider bringen diese alt hergebrachten Methoden an den Händen nur selten den gewünschten Erfolg.
Da es gilt, den oben geschilderten Teufelskreis möglichst schnell zu durchbrechen, sind bewährte Therapien erforderlich. Empfehlenswert wäre zu Beginn der Eigeninitiative eine regelmäßige Anwendung von hochdosierten Antitranspiranten, oder alternativ Gleichstrombäder (verschreibungspflichtig):
Empfohlene Therapien bei Schweißhänden:
Weitere mögliche Therapien mit ihren Vor- und Nachteilen sind ausführlich unter der Rubrik "Therapien gegen Schwitzen" im Menü (links oben) beschrieben.
Fast jeder Mensch kennt die lästigen Schweißflecken ("Schweißringe") oder den dadurch entstehenden Schweißgeruch ("Achselgeruch"). In der Achselhöhle des Menschen befinden sich bei weitem nicht so viele Schweißdrüsen, wie man angesichts häufig präsenter Schweißflecken meinen könnte. Vielmehr konzentriert sich eine durchschnittliche Anzahl am tiefsten Punkt der Achsel. Diese Fläche ist kaum größer als eine 2-Euro-Münze. Achselschweiß ist deshalb so auffällig, weil der nahezu geschlossene, hemisphärische Raum unter den Armen kaum Luftzirkulation zulässt. Kleidung verhindert zusätzlich die Verdunstung. Vielmehr saugt sie den überschüssigen Schweiß auf, der sich bald als dunkler "Schwitzfleck" zeigt.
Bei besonders starkem und krankhaften Schwitzen unter den Achseln spricht man von Hyperhidrosis axillaris.
…denn Schwitzen ist ein normaler und sogar notwendiger thermoregulatorischer Vorgang. Das Schwitzen dient dazu, die Körpertemperatur zu regulieren. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass über das Schwitzen der Haut Schadstoffe abtransportiert werden. Die Drüsen unter den Armen sind in diesem Zusammenhang jedoch für nur ca. 2% des Schweißausstoßes der gesamten Körperoberfläche zuständig!
Trotzdem wird das Schwitzen unter den Armen von Betroffenen als häufigste und somit für die Allgemeinheit auch als störendste Form des Schwitzens empfunden. Dazu kommt, dass Achselschweiß oft mit einem als unangenehm empfundenen Körpergeruch einhergeht.
Ob Schwitzen im normalen Rahmen oder in unangenehm übersteigerter Form vorliegt bedarf der Prüfung des Einzelfalls. Pauschale Aussagen wie sie bisweilen auch von Dermatologen getroffen werden ("Schwitzen ist doch gesund!") sind deshalb für die vom Schwitzen Betroffenen kaum hilfreich.
Denn obwohl ein krankhaftes Schwitzen (Hyperhidrose) im medizinischen Sinne genauestens einzugrenzen ist, kann auch ein im medizinischen Sinne nicht als krankhaft zu diagnostizierendes Schwitzen den Betroffenen derart stark belasten, dass er sein Schwitzen nach persönlichen Maßstäben als extrem empfindet.
Die Grenzen zwischen Krankheit und einem weniger schlimmen, notwendigen Übel sind also im wahrsten Sinne des Wortes "fließend" und in Abhängigkeit von dem persönlichen Empfinden und der Lebenssituation des Betroffenen.
Vor allem bei Personen, die täglich im Beruf bestimmten Kleiderordnungen unterworfen sind, kommt es mit einer auffälligen Häufung zu Beschwerden über sichtbare Schweißränder an Bluse oder Business-Hemd. Dabei wirken sich besonders bestimmte Materialien und Farben der zu tragenden Textilien negativ auf das Erscheinungsbild des Vielschwitzers aus. Als Beispiel sei hier das blaue Hemd genannt, wie es die Mitarbeiter der Deutschen Post tragen müssen. Hier kann man (nicht nur im Sommer oder unter hoher Arbeitslast) besonders eindrucksvolle, deutlich hervorgehobene Schweißflecken unter den Achseln der Bediensteten erkennen.
Doch auch Angestellte in höheren Positionen bis hin zum Management sind betroffen, denn ein Hemd oder eine Bluse ist in diesen Bereichen einfach als Standard anzusehen. Schwierige Situationen mit sichtbarem Schwitzen unter den Achseln in Meetings, Kunden- oder Vorstellungsgesprächen und insbesondere auch während Gehaltsverhandlungen werden von "Vielschwitzern" deshalb als "stark einschränkend" bis "sehr peinlich" empfunden.
Viele Menschen die unter sichtbaren Schweißflecken leiden glauben deshalb, dass Schweißränder ihre Karriere negativ beeinflussen.
Der "Achselschweiß-Betroffene" befindet sich nicht selten in einem Teufelskreis der wie folgt aussehen kann:
Diesen Teufelskreis zu durchbrechen sollte primäres Ziel einer (wie auch immer gearteten) Behandlung gegen Schwitzen unter den Achseln sein!
Denn oftmals kommt es bereits mit der Erstreduktion des Schwitzens und dem damit verbundenen Entspannungsgefühl zu einer Verbesserung der Situation des Betroffenen. Das Stressgefühl und die Panik-Attacken werden spürbar reduziert und der Teufelskreis wird unterbrochen, was bereits zu einer Reduktion des Achselschwitzens führen kann.
Auffällig starkes Schwitzen kann immer durch eine zugrunde liegende Erkrankung verursacht werden. Bitte sprechen Sie deshalb immer zuerst mit Ihrem Haus- oder Hautarzt um auslösende Krankheiten ausschließen zu können und eine für Sie geeignete Therapieform zu finden!
Alle Hausmitteln richten sich an Personen die unter eher leichtem Schwitzen unter den Achseln leiden. Starkes Schwitzen oder gar eine Hyperhidrose wird sich erfahrungsgemäß durch Hausmittel nicht merklich reduzieren lassen!
Als erster Lösungsansatz gegen verschwitzte Achseln werden zumeist Antitranspirante empfohlen. Diese können, unter Zuhilfenahme des Wirkstoffs Aluminiumchlorid-Hexahydrat, das Schwitzen auf ein natürliches Maß eindämmen.
Normale Deos enthalten zwar häufig ebenfalls Aluminium-Chloride, sind jedoch eher selten mit mehr als 5% der für die Schweißminderung notwendigen Aluminiumsalze versetzt. Dieser geringe Prozentsatz reicht für die Behandlung starken Achselschweißes meist nicht aus.
Der höhere Preis eines hoch dosierten Antitranspirants (>15%) relativiert sich spürbar, legt man zu Grunde, dass bereits 30ml oftmals für ein ganzes Jahr ausreichen! Dazu spart man sich die Kosten teurer Gerätschaften oder gar einer Botulinum Toxin-Injektion.
Nachteile von Antitranspiranten sind ein prickelndes Gefühl, wenn der Schweiß versucht durch den verpfropften Ausgangskanal der Schweißdrüse nach außen zu dringen, sowie (bei Antitranspiranten ohne zusätzliche Pflegestoffe) ein trockenes Hautgefühl. Ebenfalls kann es kurz nach dem Auftragen zu einem unangenehmen Jucken oder Brennen kommen.
Gegen eine solche, meist vorübergehende Reizung der Haut eignen sich spezielle Antitranspirante mit pflegenden Zusatzstoffen wie Salbei, Bartflechte und Nelkenblüte. Diese reduzieren solch Antitranspirant-typische Reizungen auf ein Mindestmaß und ermöglichen somit eine sinnvolle Dosierung.
Als zweite Stufe der Behandlung stark schwitzender Achseln wird meist die Leitungswasser-Iontophorse (medizinisch auch Iontopherese) genannt. Dies ist eine Therapie bei der im vorliegenden Fall Schwämme mit integrierten und verkabelten Pads in die Achselhöhlen geklemmt und per medizinischem Gerät einem regelbaren Gleichstrom ausgesetzt werden. Dabei kann die Schweißbildung im besten Fall auf ein natürliches Niveau reduziert werden. Die Wirkung setzt im positiven Fall nach einer 10-30 maliger Anwendung ein.
Geeignete Iontophorese-Geräte1 kosten für gewöhnlich 500 bis 700 Euro, wobei die Kosten nach Diagnose einer Hyperhidrose und einer nachfolgenden Prüfung des Einzelfalls durch die Krankenkasse unter Umständen ganz oder in Teilen übernommen werden können.
Nachteile der Leitungswasser-Iontophorese sind Reizungen der Haut (insbesondere an entzündeten Haarwurzeln) sowie, durch den fortwährenden Kontakt mit Wasser, ebenfalls ein trockenes Hautgefühl. Auch kann es durch den Stromfluß zu schmerzhaften "Pieksen" während der Anwendung kommen (empfunden wie kleine Nadelstiche).
In solchen Fällen hilft nur ein Abheilen der betroffenen Haarwurzeln sowie stetiges eincremen der Haut mit einer fetthaltigen Creme oder die Reduktion der Stromstärke was sich jedoch negativ auf die Wirkung auswirkt.
Eine eher unangenehme Prozedur ist das ambulante Spritzen von Botulinum Toxin in die Innenflächen der Achselhöhle. Hier werden die Achseln auf Grund der zu erwartenden Schmerzen vor den Injektionen lokal sediert. Je nach Größe der zu behandelnden Flächen sind ca. 20 bis 30 Injektionen pro Achsel erforderlich.
Die Wirkung hält in der Regel für 4 bis 9 Monate bevor eine erneute Injektion mit Botulinum Toxin in die Achselhöhlen erforderlich wird.
Die Kosten liegen pro Behandlung um die 500 Euro wobei die Kosten nach Diagnose einer Hyperhidrose und einer nachfolgenden Prüfung des Einzelfalls durch die Krankenkasse ganz oder in Teilen übernommen werden können.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Eine operative Entfernung der Schweißdrüsen, sowie die ambulante Absaugung der für das Schwitzen zuständigen Schweißdrüsen.
Da die genannten Eingriffe relativ kompliziert und nicht ohne Risiko sind, kann eine detaillierte Betrachtung dieser Therapieformen nicht an dieser Stelle, sondern nur durch einen darauf spezialisierten Mediziner erfolgen!
Nachteile der hier beschriebenen Methoden sind (über das normale Risiko einer Narkose hinaus) das kompensatorische Schwitzen (KS), sowie das Risiko der Wirkungslosigkeit des Eingriffs.
Beide Problematiken sind keine Seltenheit und gerade kompensatorisches Schwitzen kann ein echtes Problem darstellen. So kommt es bei Kompensatorischem Schwitzen zu einer Verlagerung des austretenden Schweißflusses an eine andere Körperregion. Der Schweiß sucht sich einen anderen Weg und die neue Austrittsstelle des Schweißes wird im schlimmsten Fall als störender Empfunden als der Zustand des bisherigen Schwitzens (z.B. Verlagerung des Schwitzens von der Achselhöhle ins Gesicht).
"Schwitze ich noch normal oder ist mein Achselschweiß schon krankhaft?"
Diese Frage stellen sich nicht wenige Menschen bei Betrachtung Ihres Achselschwitzens. Allein diese, in Beauty-Foren häufig anzutreffende Fragestellung, verdeutlicht eine grundsätzliche Angst vor einem von der Umwelt als "unhygienisch" interpretierten Erscheinungsbild.
Als Ursache der Angst vor dem Schweiß kann das in der heutigen Zeit vorherrschende Schönheitsbild benannt werden, das mehr denn je Perfektion als Soll-Zustand kommuniziert.
Bei der Behandlung schwitzender Achseln sollten die angebotenen Therapieformen der Reihe nach und zumindest ab der Iontophorese erst nach vorheriger Absprache mit einem Dermatologen durchgeführt werden. Dies dient Ihrer Sicherheit und kann Ihnen (bei Kostenübernahme der teuren Therapieformen durch die Krankenkasse) einiges an Geld sparen.
Der Vollständigkeit halber ist als Nebenwirkung bei allen erfolgreich angewandten Methoden noch das Phänomen des "Phantomschwitzens" zu nennen. Es handelt sich dabei um das Gefühl zu schwitzen, ohne dass in Wirklichkeit eine merkliche Schweißabsonderung stattfindet (ein Griff unter die Achsel zeigt die tatsächliche Trockenheit auf). Das Gehirn spürt jedoch eine nicht vorhandene Feuchtigkeit und teilweise sogar abtropfenden Schweiß unter den Achselhöhlen.
Das Gehirn erwartet also noch immer den als peinlich empfundenen Schweiß und muss erst noch lernen, dass diese Gefahr nicht mehr besteht.
Die Angst vor sichtbaren Schweißflecken ist, bildlich gesprochen, in das Denkschema "eingebrannt" und muss erst noch "gelöscht" werden! Dieser Prozess dauert in der Regel einige Tag bis Wochen. Die wenigsten Hautärzte kennen dieses Phänomen und verstehen nicht, welchen sozialen Belastungen Vielschwitzer ausgesetzt sein können.
Antitranspirante dürften in den meisten Fällen das Mittel erster Wahl sein da sich durch den Einsatz dieser schweißhemmenden Hochleistungs-Deodorants auch starkes Schwitzen in wenigen Tagen kontrollieren lässt. Kommt es hierbei zu unangenehmem kompensatorischen Schwitzen, kann der Hilfesuchende das Antiperspirant jederzeit wieder absetzen und somit auf (im Vergleich zu Botulinum-Injektionen oder Operationen) leichte Weise den Ursprungszustand wieder herbei führen.
Bei Körpergeruch kann diese Form der Therapie optimal mit einem darauf spezialisierten Waschschaum ergänzt werden.
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Sicherlich finden Sie in unseren Artikeln interessante oder hilfreiche Fakten, die Ihnen vielleicht neu sind. Wussten Sie beispielsweise, wie Sie Schweißfüße "trockenlegen" können? Warum man Angst förmlich riechen kann? Oder dass Asiaten weniger Schwitzen als Europäer? Oder wissen Sie, was genau passiert, wenn Sie ein Antitranspirant anwenden? Hier erfahren Sie mehr …
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