Alte Hausmittel, über Jahrhunderte erprobt und von Generation zu Generation weitergegeben, können bei leichtem Körpergeruch durchaus Erfolg bringen. Doch auch wenn die meisten dieser Methoden eine echte Bromhidrose kaum in Schach halten werden: Ein Versuch lohnt sich immer, denn Hausmittel sind günstig, natürlich und bestens verträglich. Da Körpergeruch vielfach durch ekkrinen Schweiß entsteht, sollten auch → Hausmittel gegen Schwitzen (siehe unten) probiert werden.

Traditionelle Hausmittel gegen Körpergeruch:

  • Zimt _ Schon im Altertum war gemahlener Zimt (Rinde des Zimtbaumes) als Mittel gegen Schweißfüße und den damit verbundenen Geruch bekannt. Heute wird das Gewürz in Schuheinlagen eingearbeitet, die in der Regel sehr gut helfen. Bitte lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zu → Zimtsohlen gegen Fußgeruch.
  • Zitrone _ Ein klassisches Hausmittel gegen Schweißgeruch ist die Zitrone. Diese erfüllt hierbei nicht nur die Aufgabe eines Deodorants (Geruchsneutralisierung). Sie kann aufgrund ihrer Inhaltsstoffe auch die Schweißbildung reduzieren. Der Saft der Zitrone wird dabei einfach auf die betreffenden Körperstellen aufgetragen, z. B. in dem man mit der halbierten Frucht über die Achselhöhle streicht. Die Folge ist ein relativ neutraler, langanhaltender und frischer Citrusduft. Die sauren Bestandteile der Zitrone (u. a. Ascorbinsäure) haben einen adstringierenden Effekt, d.h. die Haut zieht sich an der eingeriebenen Stelle zusammen, wodurch die Schweißporen verengt und damit der Schweißabgaben reduziert werden. Inzwischen gibt es auch Deodorants ohne Aluminium, die die "Kraft der Zitrone" nutzen.
  • Spitzwegerich _ Die desinfizierende Wirkung von Gerbstoff und Acubin in Spitzwegerich (Plantago lanceolata), beispielsweise bei natürlichen Hustensäften bekannt, wird auch für die Bekämpfung von Körper- bzw. Schweißgeruch eingesetzt. Da die Gewinnung des Pflanzensaftes jedoch recht aufwendig ist, sollte man auf natürliche Pflegeprodukte des Handels zurückgreifen. Spezielle Waschschäume (z. B. BromEX Foamer) enthalten Spitzwegerich, dadurch können die geruchsbildenen Hautbakterien reduziert werden.
  • Süßholzwurzel _ Die Wurzel der aus Asien stammenden Süßholzpflanze (Glycyrrhiza) wird seit jeher vielseitig eingesetzt. Aus dem Saft der Wurzel wird Lakritze hergestellt, welches nicht nur für seinen aparten süßlichen Geschmack bekannt ist, sondern auch für seine vielseitige medizinische Wirkung. Die Süßholzwurzel wirkt aufgrund der enthaltenen Saponine, vor allem der Glycyrrhizinsäure, antibakteriell und antimykotisch. Spezielle Waschschäume (z. B. BromEX Foamer) enthalten Süßholzwurzelextrakte, um die Hautflora besser auszubalancieren.

  • Tomatensaft _ Bäder in Tomatensaft sind seid jeher bekannt als "Geheimwaffe" gegen Gerüche. Trotzdem ist die tatsächliche Wirkung umstritten und laut vielen Bromhidrotikern gar nicht vorhanden. Viele Betroffene mit mäßigem Körpergeruch schwören jedoch darauf. Sogenannte "Stinkfüße" können täglich abends in reinen Tomatensaft getaucht werden (wiederverwendbar!). Für Vollbäder reicht es, einen halben Liter Tomatensaft in das Badewasser zu geben. Nachteil: relativ hohe Kosten; tatsächliche Wirkung bislang nicht belegt.
  • Apfelessig _ Die Säure des Apfelessigs (Acidum aceticum, dt. Essigsäure) hat die gleiche deodorierende und adstringierende Wirkung wie Zitrone (siehe oben). Nachteil: nach dem Auftragen erhebliche Geruchsbelästigung.
  • Acker-Schachtelhalm _ Der aus Acker-Schachtelhalm (bot. Equisetum arvense) hergestellte Zinnkraut-Tee (Equiseti herba) kann sowhl getrunken, als auch äußerlich angewandt werden. Die Pflanze enthält ca. 10 % Kieselsäure, Flavonoide, Saponoide, Glykoside, Kalium, Pflanzen- und Carbonsäuren. Diese Bestandteile wirken antibakteriell und desinfizierend.

  • Magnesiumhydroxid _ Die als Milk of Magnesia® bekannte chemische Verbindung kann äußerlich angewendet werden und soll tropfenweise aufgetragen als probates Mittel gegen Schweißgeruch helfen. Belege für die Wirkung oder Erklärungen für die Wirkweise gibt es jedoch nicht.

  • Kaisernatron _ Das auch als "Speisesoda" oder "Backsoda" bekannte Natriumhydrogencarbonat kann aufgrund seiner stark austrocknenden und deodorierenden (in diesem Fall: Neutralisierung von Gerüchen) Eigenschaften auch oberflächlicg auf der Haut, z. B. an den Füßen, verwendet werden.

  • Stärke _ Stärke, z. B. Maisstärke, ist in der Lage, relativ große Mengen Flüssigkeit zu binden. Es kann deshalb mit Kaisernatron (s.o.) vermischt als Puder eingesetzt werden. Nachteil: bei genügender Durchfeuchtung bildet sich ein extrem klebriger Brei, der nur schwer von Kleidungsstoffen und der Haut zu entfernen ist.

  • Heilerde _ Heilerdepulver, in Wasser gelöst, kann Gerüche, die durch ätherische Öle bestimmter Nahrungsmittel (z. B. Knoblauch oder Zwiebeln) entstehen, binden. Dazu muss das etwas unangenehm nach Lehm schmeckende Präparat mindestens 2x am Tag (1 Glas) und nach den Mahlzeiten getrunken werden.

  • Milch und Petersilie _ Wer vor und nach geruchsintensiver Nahrungsmittel (z. B. Knoblauch) frische Petersilie kaut und Milch trinkt, kann ungenehme Gerüche verhindern. Nachteil der frischen Petersilie: sie ist meistens nicht zur Hand wenn man sie braucht.

  • Frost/Einfrieren _ Einfach aber effektiv: Turnschuhe und Kleidungsstücke, die einen permanenten Schweißgeruch angenommen haben, sollten zunächst mit Hygienespüler (z. B. Sagrotan®) gewaschen werden und nach dem Trocknen im Eisfach oder in der Tiefkühltruhe für einige Tage eingefroren werden (bitte einzeln in verschließbare Gefrierbeutel verpacken). Die meisten "Geruchsbakterien" sind relativ hitzebeständig, d.h. die Kleidung müsste zum Abtöten der Keime gekocht werden, was nicht immer möglich ist. Besser ist die Gefriermethode, da die Bakterien sehr anfällig für Kälte sind. Leider nehmen geeignete, schweißaufsaugenden Gewebe immer wieder Gerüche an, so dass der Vorgang regelmäßig wiederholt werden muss.

  • Chlorophyll _ Das für die Photosynthese der Pflanzen wichtige Blattgrün ist in Blattgemüse (z. B. Grünkohl, Spinat, Broccoli) sowie in Petersilie in besonders hoher Konzentration enthalten. Chlorophyll hat keine geruchsneutralisierende Wirkung, wie oft angenommen wird. Es verhindert lediglich, dass im Körper lebende Stoffwechselbakterien bei der Aufspaltung von Nahrungsmitteln bestimmte chemische und stark riechende Verbindungen produzieren können. Die Wirkung hält zwischen 4 und 12 Stunden an, ist allerdings weder verlässlich noch pauschal planbar, da sie stark durch die Art der Ernährung und andere äußere wie innere Einflüsse bestimmt wird. Dennoch kann eine gesunde Ernährung mit viel grünem Gemüse den eigenen Mund- und Körpergeruch deutlich verbessern.

Traditionelle Hausmittel gegen Schwitzen:

  • Salbei _ Bekanntes Hausmittel gegen Schweiß ist Salbei. Salbeitee lindert moderates Schwitzen und leichten Nachtschweiß. Dazu täglich morgens 1 Teelöffel Salbeiblätter in eine Tasse geben, mit kaltem Wasser übergießen und bis abends stehen lassen. Vor dem Trinken durchsieben und erst kurz vor dem Schlafen trinken. Die Anwendung kann am nächsten Morgen und Mittag weitergeführt werden, wenn genügend Tee vorbereitet wird. Salbei als Naturheilmittel findet sich auch in modernen Antitranspiranten (z. B. AHC sensitive).
  • Franzbranntwein _ Wer mäßig schwitzt, kann sich eventuell mit einer hochprozentigen Franzbranntwein-Kur Abhilfe verschaffen. Dazu sollte man die betroffenen Stellen morgens und abends mit dem Mittel einreiben und es so lange wie möglich einziehen lassen. Nachteil: Strenger Alkoholgeruch, außerdem nicht bei empfindlicher Haut zu empfehlen. Franzbranntwein bekommt man in der Aoptheke oder im Reformhaus.
  • Eichenrindensud _ Sud aus gekochter Eichenrinde kann bei Schweißfüßen helfen. Dazu werden 1 kg Eichenrinde in 5 l kaltes Wasser eingerührt. Das Wasser zum Kochen bringen und 30 Minuten lang köcheln lassen, dann fein durchsieben. Im Sud die Füße jeden Abend baden. Nachteil: relativ aufwendig und nur begrenzt haltbar.

Deodorant-Rezepte:

Mit selbstgemixte Deodorants auf natürlicher Basis kann mäßiger Körpergeruch durchaus zufriedenstellend verhindert werden. Deutliche Nachteile gegenüber industriellen Produkten ergeben sich bei der Haltbarkeit und Hautverträglichkeit. Wann ein selbst hergestelltes Deo verfällt und nicht mehr nutzbar ist (bakterielle Zersetzung, Pilzbildung etc.) hängt von verschiedenen Faktoren ab (z. B. Lagerung) und ist kaum zu bestimmen. Natürliche Grundstoffe können die Haut ebenso reizen oder darauf kontaktallergische Reaktionen hervorrufen wie chemische!

Rezeptbeipiel:

➔ Zitronensaft
➔ Extrakt aus Grapefruit-Kernen
➔ reinstes Öl (z. B. natives Olivenöl)
➔ Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana)
➔ Wasserstoffperoxid (wirkt stark deinfizierend, dient auch als Konservierungsstoff)

Wichtig: Fragen Sie beim Kauf der Zutaten in der Apotheke nach geeigneten Mischungsverhältnissen! Wir dürfen an dieser Stelle aufgrund der genannten Zutaten keine exakten "Rezepte" veröffentlichen. Die Mixtur sollte in eine saubere und fest verschließbare Sprühflasche (mit Pump-Mechanismus) gefüllt werden. Kühl und Dunkel lagern.



Die Wurzel der aus Asien stammenden Süßholzpflanze (Glycyrrhiza) wird seit jeher vielseitig eingesetzt. Aus dem Saft der Wurzel wird Lakritze hergestellt, welches nicht nur für seinen aparten Geschmack bekannt ist, sondern auch für seine vielseitige medizinische Wirkung. Die Süßholzwurzel wirkt aufgrund der enthaltenen Saponine, vor allem der Glycyrrhizinsäure, expektorierend, sekretolytisch und sekretomotorisch (schleimlösend). Bei Süßholzextrakten wurde vorallem eine antibakterielle und antimykotische Wirkung nachgewiesen. Typische Anwendungsgebiete sind Husten, Bronchialkatarrh und andere Erkrankungen der oberen Atemwege. Bei Gastritis und Magengeschwüren findet Süßholzwurzel ebenfalls Anwendung.

Nicht nur in der Traditionellen Chinesischen Heilmedizin wird der Wirkstoff der Lakritze zudem als Mittel gegen verschiedenste Hautkrankheiten eingesetzt. Hierbei wird die dem Cortison sehr ähnliche Wirkung der Saponine genutzt, welche Entzündungen, Ausschläge oder Reizungen der Haut abklingen lässt.

Aus diesem Grund werden die Extrakte der Süßholzwurzel in Hautlotionen gegen die typischen Hautreizungen durch Antitranspirante (z.B. Nutric re-active Lotion) eingesetzt. Die antibakterielle Wirkung ist findet weiterhin Verwendung in speziellen Waschschäumen gegen starken Körper- und Schweißgeruch (z.B. BromEX foamer).

Der Name lässt es erahnen: Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) fristet oft ein Schattendasein am Wegesrand. Kaum jemand ahnt, dass in dieser unscheinbaren Krautpflanze ungeahnte Heilkräfte stecken, und weshalb der Name "Wegerich" auf Althochdeutsch "König des Weges" (von Wegerih) bedeutet.

Seit dem Altertum ist Spitzwegerich als medizinische Heilpflanze mit gleich dreifach positiver Wirkung bekannt. Gegen Husten hilft Spitzwegerichsaft, da die Schleimhäute schützend umhüllt und so der Hustenreiz sowie die Schmerzen gemindert werden. Die enthaltenen Gerbstoffe tragen dazu bei, dass der Körper vor Krankheitserregern besser geschützt sind. Die dritte Wirkung besteht darin, dass der Inhaltsstoff Aucubin bereits eingedrungene Bakterien oder Viren abtöten kann.

Und es gibt sogar noch eine Zusatzwirkung: Die im Spitzwegerich enthaltene Kieselsäure festigt das Bindegewebe und unterstützt so die Abwehrbarrieren.

Die desinfizierende Wirkung von Gerbstoff und Acubin wird auch für die Bekämpfung von Körper- bzw. Schweißgeruch (med. Bromhidrosis) eingesetzt. Spezielle Waschschäume (z.B. BromEX Foamer) enthalten Spitzwegerich, dadurch können die geruchsbildenen Hautbakterien reduziert werden, ohne scharfe Desinfektionsmittel (z.B. Triclosan) verwenden zu müssen.

 

Spitzwegerich gegen Körpergeruch
Spitzwegerich – seine antibakterielle Wirkung hilft Körpergeruch zu vermeiden

Teebaumöl, das aus der Gattung der Teebäume (engl. Tea tree) destillierte ätherische Öl, ist seit Jahren in aller Munde. Obwohl kein Allheilmittel, besitzt es doch nachweislich einige Eigenschaften, die den Körper bei seinem Selbstheilungsprozeß positiv unterstützen. Teebaumöl kann durch seine antimykotische Wirkung bei Pilzerkrankungen und Hautunreinheiten erfolgreich angewendet werden. Weiterhin wirkt es leicht schmerzstillend und vermindert Juckreiz. Bei Erkältungen, Sonnenbrand, Schnitt- und Kratzverletzungen kann das Öl eine große Hilfe darstellen.

Doch aufgepasst: Die hier genannten positiven Eigenschaften gelten nur für das "echte" Teebaumöl aus Melaleuca alternifolia, welches man besser als "Australisches Teebaumöl" bezeichnen sollte. Viele der angebotenen Öle lassen jedoch ihre Herkunft im Dunkeln. Dabei steht inzwischen fest, dass nur die aus dem australischen Teebaum gewonnenen Öle eine nachweisbar hohe Wirksamkeit besitzen.

Da sich der weltweite Bedarf an Teebaumöl seit der "Entdeckung" durch Dr. William Penfold in den 1930er Jahren vertausendfacht hat, wird zunehmend versucht, die Bäume in industriellen Plantagen (auch in anderen Ländern) zu züchten. Das aus diesen, unter "cleanen" Bedingungen gezüchteten Bäumen gewonnene Öl hat jedoch eine bedeutend geringere Wirksamkeit als das aus ökologischem Anbau.

Teebaumöl wird neuerdings auch in Deodorants (z.B. Dry balance), die auf zusätzliches Aluminium verzichten, eingesetzt. Für die Neutralisierung von Schweiß- und Körpergerüchen nutzen diese aluminiumfreien Deos die antiseptischen, bakteriostatischen und fungiziden Eigenschaften des ätherischen Öles, um die Bakterienflora der Haut auf natürliche Weise auszubalancieren.

Die als Flechte in unseren Breitengraden eher unbekannte Bartflechte (Usnea barbata) ist ein symbiotisches Baumgewächs, das schleierartig in großen Kolonien von den Ästen alter Bäume hängt. Bekannt ist Old Man's Beard vorallem aus US-amerikanischen Filmen, die in den Südstaaten spielen. Entlang der Alleen, die zu den weißgestrichenen Anwesen führen, baumeln die etwas unheimlich anmutenden Gewächse von den Bäumen und erinnern – daher auch der Name – an greise Bärte.

Die unscheinbare Bartflechte erweist sich durch die enthaltene Usninsäure als stark antibakteriell wirkende Naturarznei, die vor allem gegen grampositive Keime und Staphylokokken wirkt. Weiterhin konnte eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen werden.

Darüber hinaus gilt Usnea barbata als Pflanze mit geringem Reizpotential und als antiallergisch, wodurch sie für einen dermatologischen Einsatz sehr gut geeignet ist.

Der natürliche Wirkstoff der Bartflechte ist auch in modernen Anti-Transpirantien enthalten (z.B. AHC sensitive und AHC forte) enthalten. Damit können die sonst bei vielen Mitteln gegen Schwitzen gefürchteten Hautreizungen deutlich minimiert werden.

[Bild]

Bartflechte im getrockneten Zustand



Hinweis: Die Bartflechte ist ein Gewächs, eine Lebensgemeinschaft aus Alge und Pilz). Sie hat nichts mit der gleichnamigen Hauterkrankung Trichophytia barbae zu tun.

Gewürznelken (Syzygium aromaticum) oder Nelkenblüten sind die Blütenknospen des über 10 Meter hohen Gewürznelkenbaumes, einer Myrtenart, die botanisch nicht mit der ebenfalls sehr bekannten Nelkenblume verwandt ist. Seit dem Altertum werden die getrockneten, nagelförmigen (daher der Name, von niederdt. Negelkin) Gewürznelken als medizinisches Hausmittel geschätzt.

Geläufig ist beispielsweise die therapeutische Anwendung von Nelkenblüten in Form von Tee, vor allem in der fernöstlichen Naturmedizin, oder als ätherisches Heilöl. Auch die Nelke "zum Kauen im Mund", als probates Mittel gegen Zahnschmerzen, ist bis heute bekannt.

Die desinfizierende, entzündungshemmende und schmerzlindernde (betäubende) Wirkung des ätherischen Nelkenöls wird auch in Antitranspirants der dritten Generation (z.B. AHC forte) genutzt, um mögliche Hautreizungen bei der Anwendung auf sensibler Haut zu vermeiden.

Nelkenblüte – desinfizierend, entzündungshemmend und schmerzlindernd
Nelkenblüte – desinfizierend, entzündungshemmend und schmerzlindernd

Salbei (Salvia) ist ein altbekanntes und ebenso bewährtes Hausmittel gegen Schwitzen. Durch den hohen Anteil ätherischer Öle in diversen Salbeiarten gibt es unterschiedliche Verwendungen. So wird der Echte Salbei (Salvia officinalis) einerseits als Küchengewürz und andererseits auch in der Heilkunde verwendet, etwa bei Halsschmerzen als Kräutertee oder gegen übermäßiges Schwitzen.

Da die schweißhemmende Wirkung des Salbeis bei starkem Schwitzen (Hyperhidrosis) alleine jedoch nicht ausreicht, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen, wird der Pflanzenwirkstoff neueren Anti-Transpiranten auf Basis von AlCl (z. B. AHC sensitive) zusätzlich beigemischt. So unterstützt der Salbei auf natürliche Weise die nachweisliche Wirkung des enthaltenen Aluminiumsalzes, welches das Schwitzen auf ein angenehmes Maß reduziert.

Salbei gegen Schwitzen

Salbeipflanze: Traditionelles Naturheilmittel bei Schwitzen

Bei leichtem Schwitzen können "altbewährte" Hausmittel eventuell helfen, den Alltag angenehmer zu gestalten. Leider ist die ohnehin sehr fragwürdige Wirkung einiger "Hausrezepte" bei starkem Schwitzen oder Hyperhidrose gleich null. Angesichts eventueller Kosten sollten "Eigenversuche" nur mit günstigen, im Haus vorrätigen Mitteln erfolgen. Die Anschaffung der nachfolgend genannten Hausmittel lohnt sich für Hyperhidrotiker in der Regel nicht.

Einige klassische Hausmittel gegen Schwitzen:

  • Salbeitee: Der Klassiker gegen Schwitzen. Tatsächlich wirken die ätherischen Öle des Gartensalbeis (Salvia officinalis) gegen übermäßige Schweißbildung. Vorallem bei Nachtschweiß lassen sich mit dem aus Salbeiblättern gebrühten Tee relativ gute Erfolge erzielen. Das Problem: Menschen mit wirklich starkem Schwitzen müssten sehr viel Tee zu sich nehmen, um spürbare Besserung zu erleben. Dies ist vielen aufgrund des bitteren Geschmacks unmöglich.
  • Babypuder: Wohlbekannt in der Babypflege, soll es auch bei Achselschweiß, schwitzigen Händen und Schweißfüßen helfen. Die schwache Wirkung hält jedoch nur sehr kurz an. Außerdem ist die Handhabung des Puders verständlicherweise sehr umständlich. Kleine Erfolge lassen sich eventuell in der Leistengegend und an den Füßen erzielen, wenn dort das Puder in die Unterwäsche bzw. die Schuhe gegeben wird.
  • Kaisernatron: Besser bekannt als Backpulver, wirkt dieses Hausmittel mitunter etwas deutlicher als Babypuder. Allerdings bringt es die selben Probleme bei der Handhabung mit sich.
  • Eichenrindensud: Ein traditionelles Hausmittel gegen Schweißfüße, bei dem die Füße in dem Sud gebadet werden sollen. Obgleich das Rezept von Generation zu Generation überliefert wird, ist über die genaue Wirkung leider nur wenig bekannt. Die meisten Anwender brechen die "Behandlung" ab, da sich die Herstellung und Lagerung des Suds aufwendig gestaltet.
  • Franzbranntwein: Einreibungen mit Franzbranntwein, also hochprozentigem Alkohol mit Menthol-, Kampfer-, Fichtennadel- oder Latschenkieferzusätzen, sollen auch Schweißbildung verhindern. Der tatsächliche Effekt ist jedoch trügerisch. In Wirklichkeit trocknet der Alkohol die Haut stark aus, was der Anwender zunächst als Verbesserung wahrnehmen mag. Langfristig ist die Austrocknung der Haut jedoch schädlich.
  • Zimt: Zimt in den Schuhen oder mit Zimt gefüllte Schuheinlagen können Schweißfüße und Fußgerüche verhindern. Allerdings beruht dieser Effekt nicht auf einer schweißhemmenden Wirkung. Vielmehr ist Zimt in der Lage, relativ große Mengen Schweiß geruchsfrei zu binden. Das bekannte Gewürz hat zudem antibakterielle Eigenschaften, wodurch Schweißgeruch verhindert wird. Das eigentliche Schweißproblem (z.B. Hyperhidrosis plantaris) wird dadurch jedoch nicht gelöst.