Die gemahlenen Bestandteile des Zimtbaumes wurden schon 3000 v. Chr. in China erwähnt. Damit zählt Zimt zu den ältesten bekannten Gewürzen. Aufgrund seines starken Aromas wird es bis heute nicht nur in der fernöstlichen Küche oder in heimischen Backstuben verwendet, auch für die Nutzung seiner heilenden Wirkung ist Zimt seit jeher bekannt. Seinen charakteristischen intensiven Geschmack erhält Zimt durch den hohen Gehalt an ätherischem Zimtöl (enthält zu 75 % das Aromat Zimtaldehyd). Die Rinde des Zimtbaumes (Cinnamomum verum) wird getrocknet und gemahlen oder im ganzen als "Zimtschoten" angeboten. Junge Triebe und Blätter des Baumes können gepresst werden, um ihnen das Zimtöl zu entziehen. Sie enthalten wesentlich mehr Zimtöl als die Rinde.
Neben blutzuckersenkenden Eigenschaften [1][2] hat Zimt vorallem eine stark antibakterielle Wirkung. Dies geht vor allem auf die Hauptbestandteile des Zimtöls zurück:
Aufgrund der stark sensibilisierenden Eigenschaften, sollte Zimtöl nur in schwacher Dosis, und nur äußerlich angewendet werden. Gemahlene Zimtrinde (Zimtpulver) enthält jedoch nur wenig Zimtöl, so dass es ohne Bedenken auf der Haut eingesetzt werden kann.
Seit langem schon gilt Zimt als "Geheimrezept" bei unangenehmen Fußgeruch. Streute man früher noch loses Zimtpulver in Schuhe und Strümpfe, gibt es heute fertige Baumwolleinlagen mit Zimtfüllung. Das in ergonomisch ausgeformte Segmente eingenähte Gewürz wirkt stark schweißabsorbierend, da es relativ große Mengen Flüssigkeit geruchsfrei binden kann. Durch seine antibakteriellen und pilzhemmenden Eigenschaften verhindert Zimt die Entstehung von Fußgeruch auch bei längerem Tragen der Schuhe. Sehr beliebt sind diese Sohlen daher bei Berufstätigen oder auch Wanderern. Da das Pulver nicht direkt mit der Haut in Berühung kommt, sind allergische Reaktionen nahezu vollständig ausgeschlossen.
Allerdings gibt es ein sehr breites Angebot an Zimtsohlen, wobei auf die z. T. sehr starken Qualitätsunterschiede geachtet werden muss.
Für die Herstellung von Zimtsohlen wird vorwiegend der günstige Cassia-Zimt (Zimtkassie, Cinnamomum cassia) [3] aus Vietnam oder China verwendet. In den meisten Fällen werden die Zimt-Einlegesohlen dort vor Ort produziert. Sofern möglich, sollte auf diesbezügliche Herstellerangaben geachtet werden – zumindestens einige Marken produzieren unter kontrolliert fairen Bedingungen.
Leider sind noch immer Schuh-Einlagen auf dem Markt, deren Zimtfüllung mit Sägemehl, Sand oder gemahlenen Baustoffen gestreckt ist. Diese Billigprodukte können u.a. Kontaktallergien auslösen, beispielsweise durch ausdünstende Holzschutzmittel des Sägemehls, welche zur Verhinderung von Schimmelbefall beigefügt werden. Achten Sie deshalb unbedingt auf die Pflichtangaben zum Inhalt, besonders bei günstigen Importprodukten. Da diese Angaben nicht immer akkurat sind, sollten die Zimtsohlen von einem deutschen Institut zertifiziert oder zumindestens geprüft sein. Wie bei Schuhen, hat Qualität hier seinen Preis. Achten Sie unbedingt auf die Verarbeitung der Sohlen. Unsaubere grobe Nähte, rutschende Sohlen oder unebene Füllungen machen Ihnen sonst das Gehen zur Qual.
Eine Bromhidrose lässt sich nicht durch Medikamente heilen. Es gibt keine konservative Therapie, mit der sich Körpergeruch verhindern lässt, es sei denn, dieser hat eine primäre Ursache, beispielsweise durch eine Erkrankung der Leber.
Gegen das Schwitzen, welches bekanntlich mittelbar für den Schweißgeruch verantwortlich ist, gibt es jedoch verschiedene Präparate. In schweren Fällen von generalisierter Hyperhidrose und Bromhidrosis verschreiben Dermatologen in der Regel Anticholinergika wie Methantheliniumbromid (Vagantin®) oder Bornaprinhydrochlorid (Sormodren®). Beide Medikamente wurden ursprünglich als krampflösende Mittel (z.B. bei Morbus Parkinson) entwickelt. Ihre Wirkstoffe hemmen die Wirkung von Acetylcholin, einem Botenstoff der Nervenbahnen, der die ekkrinen und apokrinen Schweißdrüsen zur Produktion und Sekretion von Schweiß anregt. Anticholinergika reduzieren allerdings nicht nur die Schweißdrüsenfunktion, sondern unterdrücken auch Nervenreize, die andere Drüsen des Körpers (z.B. Speicheldrüsen, Tränendrüsen, Talgdrüsen etc.) stimulieren. Deshalb berichten Patienten oft von starker Mund-, Augen- und Hauttrockenheit. Obgleich Anticholinergika wegen dieser Nebenwirkungen kontrovers diskutiert werden, ist ihre Wirksamkeit doch unumstritten und wissenschaftlich belegt.
Antitranspirante (engl. antiperspirants) auf Basis von Aluminiumsalzen werden seit über hundert Jahren erfolgreich gegen Schwitzen angewendet. Da sie nur oberflächlich (topikal) benutzt werden, stellen sie eine sichere Alternative zu den herkömmlichen chirurgischen oder medikamentösen Therapien gegen Schweiß dar. Der Erfolg eines Antitranspirants hängt von der Dosierung des Wirkstoffs ab. Für Achselschweiß sind etwa 20 % zu empfehlen, für schwitzige Hände und Füße sind 30 % besser.
In unserer Rubrik Antitranspirante haben wir für Sie alle wichtigen Informationen zu Antitranspirantien zusammengetragen.
Alte Hausmittel, über Jahrhunderte erprobt und von Generation zu Generation weitergegeben, können bei leichtem Körpergeruch durchaus Erfolg bringen. Doch auch wenn die meisten dieser Methoden eine echte Bromhidrose kaum in Schach halten werden: Ein Versuch lohnt sich immer, denn Hausmittel sind günstig, natürlich und bestens verträglich. Da Körpergeruch vielfach durch ekkrinen Schweiß entsteht, sollten auch → Hausmittel gegen Schwitzen (siehe unten) probiert werden.
Mit selbstgemixte Deodorants auf natürlicher Basis kann mäßiger Körpergeruch durchaus zufriedenstellend verhindert werden. Deutliche Nachteile gegenüber industriellen Produkten ergeben sich bei der Haltbarkeit und Hautverträglichkeit. Wann ein selbst hergestelltes Deo verfällt und nicht mehr nutzbar ist (bakterielle Zersetzung, Pilzbildung etc.) hängt von verschiedenen Faktoren ab (z. B. Lagerung) und ist kaum zu bestimmen. Natürliche Grundstoffe können die Haut ebenso reizen oder darauf kontaktallergische Reaktionen hervorrufen wie chemische!
Rezeptbeipiel:
➔ Zitronensaft
➔ Extrakt aus Grapefruit-Kernen
➔ reinstes Öl (z. B. natives Olivenöl)
➔ Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana)
➔ Wasserstoffperoxid (wirkt stark deinfizierend, dient auch als Konservierungsstoff)
Wichtig: Fragen Sie beim Kauf der Zutaten in der Apotheke nach geeigneten Mischungsverhältnissen! Wir dürfen an dieser Stelle aufgrund der genannten Zutaten keine exakten "Rezepte" veröffentlichen. Die Mixtur sollte in eine saubere und fest verschließbare Sprühflasche (mit Pump-Mechanismus) gefüllt werden. Kühl und Dunkel lagern.
Die Ernährung hat keinen unmittelbaren oder langfristigen Einfluss auf den individuellen Körpergeruch. Zwar können bestimmte Speisen, Gewürze oder Nahrungsmittel den Eigengeruch verstärken oder ihm eine charakteristische Note hinzufügen (z. B. nach dem Verzehr von Knoblauch), die Entstehung von Schweißgeruch bleibt von ihnen jedoch unberührt. Allerdings haben gewisse Ernährungsgewohnheiten, im weitesten Sinne, einen Effekt auf die Tätigkeit der ekkrinen Schweißdrüsen. Bestimmte Konsumgewohnheiten führen eindeutig zu einem verstärkten Schwitzen, welches wiederrum die Geruchsbildung fördert.
Deshalb ist es sinnvoll, folgende Tipps zu berücksichtigen:
Weitere Tipps zum Konsumverhalten:
Wissenschaftliche Studien [1] haben ergeben, dass eine ausgewogene fleischarme Ernährung, basierend auf frischen Zutaten wie Gemüse und Obst, den Körpergeruch nachweislich positiv beeinflusst. Zwar wäre es falsch zu behaupten, eine solche Diät könnte Körpergeruch per se verhindern, aber die Art, wie die eigenen Ausdünstungen von anderen wahrgenommen werden, ändert sich dadurch zum Teil drastisch. Das Forscherteam um den Biologen Jan Havlicek von der Karls-Universität in Prag (CZ) fand in Geruchsversuchen heraus, das Studentinnen den Geruch von Männern, welche für 14 Tage auf jeglichen Fleischkonsum verzichtet hatten, deutlich attraktiver fanden. Allerdings spielte dabei auch die individuelle Situation der Frauen eine Rolle, so änderten sich die subjektive Wahrnehmungen abhängig davon, ob die Probantinnen mit der Pille verhüteten, vor dem Eisprung standen oder in einer Beziehung gebunden waren.
Eine weitere Rolle bei der fleischlosen Kost spielt das → Chlorophyll, welches in grünem Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl in hohen Mengen enthalten ist.
Das Körpergewicht selbst hat keinen Einfluss auf die Schweißproduktion. Auch schlanke Menschen können extrem stark schwitzen. Untersuchungen haben mehrfach bewiesen, dass entgegen der gängigen Vorurteile, "Dicke" eben nicht "wie die Schweine schwitzen" (frei nach Marius Müller-Westerhagen). Allerdings hat der adipöse Körperbau in Bezug auf den Geruch einen Nachteil: in Hautfalten kann sich Schweiß sammeln und eine Art Mikroklima bilden, in dem sich der typische Schweißgeruch regelrecht "einnistet". Auch kann es rein praktisch zu Einschränkungen bei der Körperhygiene kommen.
Da starkes Schwitzen die Entstehung von Körpergeruch (Schweißgeruch) begünstigt bitten wie Sie zu diesem Thema auch unseren ausführlichen Beitrag → Schwitzen durch falsche Ernährung zu lesen.
Wie man lebt und wie man sein eigenes Leben erlebt, dies kann besonders in psychischer Hinsicht sehr wichtig bei der Bekämpfung von Körpergeruch sein. Dabei ist es unerheblich, ob man im Einzelfall nur unter dem alltäglichen Leben, beispielsweise dem Job, leidet, oder ob eine ernste, psychologisch diagnostizierte Erkrankung vorliegt.
Alle denkbaren psychologischen Belastungen können den Eigengeruch massiv beeinflussen, wobei dieser Effekt bei jedem Menschen individuell unterschiedlich ist. Grund dafür ist die neurologische Steuerung der ekkrinen und apokrinen Schweißdrüsen, welche sehr sensibel auf Gefühle und Emotionen reagiert. Nicht umsonst spricht man beispielsweise von "Angstschweiß". Ebenso wird ein jeder unangenehme Schweißausbrüche in aufregenden Situationen (z. B. "Lampenfieber") kennen. Bei psychischen Erkrankungen können diese Symptome chronisch werden. Schwitzen und Körpergeruch sind dann zum ständigen Begleiter geworden.
Sowohl Ursachenforschung als auch Therapie der ggf. sondierten Auslösefaktoren gehören in professionelle Hände! Hierzu bedarf es der Betreuung durch einen Psychologen bzw. Psychiater. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie kann ein engagierter Psychotherapeut in Bezug auf starkes Schwitzen und Körpergeruch eine nachweisliche Verbesserung erzielen.
Ein gesonderter Fokus sollte bei der Psychotherapie auf mögliche "Rückkopplungseffekte" gerichtet werden. Diese treten auf, wenn der Betroffene bereits aus bloßer Angst vor dem Schwitzen noch mehr schwitzt oder sich in dieser Art der Geruch noch verstärkt. Diesen Teufelskreis gilt es schnell mit therapeutischer Hilfe zu durchbrechen.
Jenseits der konservativen Therapieansätze finden sich heutzutage viele interessante Alternativen. Inzwischen werden in Deutschland flächendeckend Kurse angeboten, in denen einfache Methoden für eine entspanntere, positive Lebensweise vorgestellt und trainiert werden. In Einzel- oder Gruppensitzungen können offene Gespräche geführt werden, die geistig entlasten und die Fixierung auf das eigene Problem lösen.
Einige Angebote im Überblick:
Eine regelmäßige und akkurate Körperpflege ist für die Prävention von Körpergeruch unerlässlich. Mit der richtigen Hygiene ist es möglich, die Hautflora so auszubalancieren, dass Gerüche nur mäßig entstehen. Einer echten Bromhidrosis ist mit "einfacher" Wäsche jedoch nicht so einfach beizukommen, egal wie oft oder akribisch diese auch erfolgen mag. Insofern ist der gutgemeinte Ratschlag "Wasch dich doch mal!" für Bromhidrotiker wenig hilfreich.
Die ortsständige Keimflora der Haut kann durch äußere Faktoren (z.B. falsche Kleidung, starkes Schwitzen etc.) negativ beeinflusst werden. Es nehmen dann die Bakterien überhand, welche durch ihre Zersetzung des ekkrinen Schweißes für den Körpergeruch verantwortlich sind. Bei vielen Menschen genügen schon Wasser und Seife, um diesen Geruch zu beseitigen und vorzubeugen. Werden antispetische Seifen oder Waschschäume verwendet, so haben es die Mikroorganismen das Leben besonders schwer. Auf scharfe Desinfektionmittel (z.B. Triclosan) sollte man der Haut zu liebe besser verzichten, da sie diese stark reizen. Außerdem werden durch ein Breitbandantseptikum sämtliche Hautkeime abgetötet, auch jene, die für die Hautflora wichtig sind.
Mit dem richtigen Hygieneprodukt können unangenehme Körpergerüche erstaunlich gut verhindert werden, deshalb sollte eine richtige Wäsche immer Grundstock einer Bromhidrosetherapie sein. Aber auch das Entfernen der Achselbehaarung kann helfen, da diese den Bakterien ideale Lebensbedingungen bieten. Die Gesamtoberfläche, an der sich Schweiß und Bakterien ausbreiten können, wird mit der Rasur erheblich reduziert. Außerdem wird dadurch die Belüftung der Haut gefördert, damit der Schweiß besser verdunsten kann. Gegen die Schweißbildung selbst hilft das Rasieren der Haare allerdings nicht! Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Rasur dennoch Sinn macht. Die überwiegende Anzahl von rasierten Testanten blieb fast 10x so lange geruchsfrei als unrasierte. Es gibt jedoch eine Ausnahme zu erwähnen: In der Kosmetikbranche wird oft eine Achselhaarentfernung mittels Laser propagiert. Eine englische Studie hat jedoch gezeigt, dass die Tätigkeit der Schweißdrüsen durch den Laser dauerhaft angeregt wird. Dadurch wird der "Rasureffekt" leider zunichte gemacht.
Zu häufiges Waschen und der maßlose Einsatz von Hygiene-/Kosmetikartikeln ist kontraproduktiv. Durch ständiges Waschen und Einseifen wird die Hornschicht der Haut (Stratum corneum) ihrer Fettschicht (Schutzfilm) beraubt. Den fehlenden lipiden Schutzmantel versucht der Körper durch eine erhöhte Talgproduktion der holokrinen Drüsen auszugleichen. Die dadurch entstehende "fettige Haut" (Seborrhoea) ist idealer Lebensraum für Bakterien. In Folge entsteht intensiver Geruch noch schneller und intensiver.
Häufiges Waschen zerstört den fettigen Plege- und Schutzmantel der Haut, daran besteht kein Zweifel. Viele Menschen glauben allerdings (noch immer), die Haut wäre durch einen gewissen "Säuremantel" geschützt, welcher durch die Benutzung bestimmter Seifen etc. zerstört würde. Das Konzept des Säureschutzmantels stammt von 1928 [1] und wurde vor allem von der Kosmetikindustrie aufgegriffen und vermarktet. Synthetische Detergentien in Seifen oder Duschgels sollen angeblich den Säureschutzmantel besser "schützen" (bzw. wieder herstellen) als alkalische Seifen. Viele Bestandteile des Hautschutzmantels wie Milchsäure, Harnsäure oder die Fettsäuren werden wegen ihrer guten Wasserlöslichkeit allerdings auch ohne Zuhilfenahme von Seifen mit dem Wasser abgewaschen. Es verbreitete sich schnell die Meinung, dass bei zu intensiver und häufiger Säuberung der Haut mit Reinigungsmitteln (wie z.B. Kernseife) der vermeindliche pH-Schutzmantel der Haut zerstört werden kann. Wissenschaftliche Untersuchungen widerlegten allerdings diese weit verbreitete Meinung [2]. Eine länger anhaltende Beeinflussung des pH-Wertes der Hautoberfläche konnte in Versuchen auch bei längerer Anwendung von Seife nicht erreicht werden. Die Auflösung der fettigen Schutzschicht ist hingegen unbestritten.
Verständlicherweise versuchen Bromhidrotiker ihr Geruchsproblem durch exzessive Körperpflege zu lösen. Die übertriebene Hygiene aus Angst vor dem "Stinken" kann sich soweit steigern, dass sie zu einer zwanghaften Handlung (Waschzwang) wird. Obwohl die Betroffenen bald erkennen, wie wirkungslos und unsinnig ihre Zwangshandlungen sind, führen sie sie dennoch aus, da ein Unterlassen enorme Ängste hervorruft. Die Zwangsstörung geht also einher mit einer wechselseitigen Angststörung, einer besonderen Form von Osmophobie, Autodysomophobie oder Automatonophobie. So heißen die "Ängste vor Gerüchen" in der psychologischen Fachsprache. Die permanente Angst, das Umfeld mit dem eigenen Körpergeruch zu belästigen, davor, vor allen Menschen bloßgestellt zu werden, empfindet der Betroffene als extrem belastend. Oft entsteht dadurch eine Sozialphobie, welche bald zur gesellschaftlichen Isolation führt.
Die Behandlung von starkem Körpergeruch und Bromhidrosis ist kein leichtes Unterfangen. Grundsätzlich ist zwischen zwei parallelen Therapieansätzen zu unterscheiden:
Die (zunächst rezeptfreie) "Eigentherapie" sollte stets mit dem zuerst genannten Punkt (Hygiene) beginnen und in der gezeigten Reihenfolge aufeinander aufbauen. Erst bei deutlichen Misserfolgen sollten rezeptpflichtige Medikamente in Betracht gezogen werden, da diese Mittel oft erhebliche Nebenwirkungen haben. Nichtsdestotrotz ist grundsätzlich eine ärztliche Untersuchung zwecks Ursachenforschung anzuraten. Da dies mitunter viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Sollte dies parallel zum Beginn der "Selbsthilfe" geschehen.
Im Rahmen der Ursachenforschung ist es leider nicht immer einfach, auslösende Faktoren exakt zu bestimmen, zumal viele Einzelfaktoren oft als Gesamtes, d.h. im "Zusammenspiel" den Körpergeruch verursachen. So banal es auch klingt: hier hilft bedauerlicherweise nur Ausprobieren. Dies gilt für die Körperhygiene, die Ernährung, die Kleidung und vorallem für die Lebensweise.
Natürlich, in vielen Fällen sind mangelnde Hygiene, falsche oder zu lang getragene Wäsche tatsächlich die Ursache für unangenehme Körpergerüche. Tritt der Geruch jedoch permanent auf, unabhängig davon wie oft man sich wäscht oder die Kleidung wechselt, so trifft den Betroffenen keine Schuld. Ständiger Schweißgeruch ist in diesem Fall Anzeichen folgender Erkrankung, auch in Kombination:
Während man die Auswirkungen einer Hyperhidrose noch durch Einsatz von schweißmindernden Antitranspirantien reduzieren kann, helfen bei einer Bromhidrose weder diese, noch Deodorants, Seifen oder Duschgels. Erfolg bringen lediglich antiseptische Mittel, die das Bakterienwachstum einschränken.
Obwohl Körpergeruch ein alltägliches Problem ist, das jeden betreffen kann, will sich doch niemand so richtig mit diesem heiklen Thema befassen. Da vielen Betroffenen ihr "Leiden" peinlich ist, suchen sie anonym im Internet nach Hilfe. In Forendiskussionen und auf gut gemeinten "Hilfe-Seiten" wird leider sehr viel Halbwissen verbreitet. Statt Aufklärung zu betreiben, wird verunsichert und gegen "Stinker" gehetzt.
Konstruktive Hilfe kann der Suchende in allgemeinen Foren kaum erwarten: Die Antwort auf die Frage, was man gegen Schweißgeruch tun könne, lautet in 99 % aller Fälle "Waschen!". Es verwundert, wieviel Unwissen bei einem solch weitverbreiteten Problem vorherrscht.
Wir haben für Sie einige der häufigsten Irrtümer im Zusammenhang mit Körpergeruch ausgesucht:
Betroffenen helfen, aber wie?
Körpergeruch ist nach wie vor ein großes Tabuthema in unserer Gesellschaft. Für die Betroffenen ist er peinlich, für die Mitmenschen eine Belastung. Wer im Alltag den Raum mit einem Bromhidrotiker teilen muss, beispielsweise im Büro oder in der Schule, sollte offen mit dem Problem umgehen und sich direkt an den "Verursacher" wenden. Mit Stammtischhumor, Spott und Lästern unter Kollegen ist niemanden geholfen! Vielmehr verpestet dies das Arbeitsklima noch mehr als das "Stinken" selbst. Sprechen Sie den/die Betroffene(n) lieber unter vier Augen offen auf das Thema an. Denken Sie bitte immer daran, dass Bromhidrotiker nichts für ihr eigenes Problem können, in fast allen Fällen stehen sie dem Problem völlig hilflos gegenüber. Oft wissen sie nicht einmal, wie schlimm andere Mitmenschen dieses Problem empfinden, da der Mensch sensorisch nicht in der Lage ist, seinen eigenen Schweißgeruch objektiv zu beurteilen.
Zeigen Sie gegenüber Bromhidrotikern sowohl Verständnis als auch Offenheit. Zögern Sie nicht, ihr eigenes Missempfinden zu schildern. Unterstreichen Sie die Dringlichkeit des Problems und verzichten Sie auf gutgemeinte Ratschläge. Laden Sie den Betroffenen ein, sich im Internet über das Thema Bromhidrosis zu informieren. Gut 90 % aller Bromhidrotiker wissen nicht, dass Sie an einer Krankheit mit diesem Namen leiden! Für Informationen empfehlen wir die Deutsche Bromhidrosehilfe, ein kostenloses und anonymes Selbsthilfeforum, in dem sich Betroffenen zwanglos untereinander austauschen können.