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Der Schweiß

Sascha Ballweg
Publiziert in Schwitzen: Allgemeines

Schweiß ist das farb- und geruchloselose Sekret, welches von den ekkrinen Schweißdrüsen abgesondert wird. Es wird in der knäuelförmigen Drüse gebildet und durch den Schweißdrüsenkanal an die Hautoberfläche befördert, wo es durch die Schweißpore austritt.

 

Die Zusammensetzung des Sekretes ist durch persönliche Veranlagung beeinflusst und von der aktuellen Konstitution, der Umgebungstemperatur, dem Akklimatisationszustand und der Arbeitsleistung sowie bedingt der Ernährung abhängig.

 

Zusammensetzung des menschlichen Schweißes:


 

  • Wasser (ca. 98 %)
  • Salze, hauptsächlich Natriumchlorid, sowie andere Elektrolyte (siehe unten)
  • langkettige Fettsäuren
  • Dermcidin, ein natürliches, körpereigenes Antibiotikum für den Hautschutzmantel
  • urinpflichtige Stoffe (siehe unten) in sehr geringen Mengen
  • Cholesterin, Vitamin C, Zucker u.a. in äußerst geringen Mengen

Da der Körper durch starkes Schwitzen viel Flüssigkeit verliert, bedarf es einer angemessenen und ausgleichenden Aufnahme von Wasser, um eine Dehydration vorzubeugen. Pures Wasser alleine hilft der Regeneration des Flüssigkeitshaushaltes jedoch nur wenig. Ebenso wichtig ist die Aufnahme von isotonischen Elektrolyten, welche der Körper ebenfalls mit dem Schwitzen ausscheidet.

Elektrolyte sind in Bezug auf den Schweiß hauptsächlich:


 

 

  • Natriumchlorid (Kochsalz)
  • Kalium
  • Kalcium
  • Magnesium

Urinpflichtige Stoff im Schweiß sind:


 

 

  • Ammoniak
  • Harnstoff
  • Harnsäure
  • Kreatin

Um den Verlust von wichtigen isotonischen Elektrolyten einzuschränken, wird der Salzgehalt des Schweißes mit zunehmend starkem Schwitzen automatisch reduziert.

Verbreiteter Irrglauben
Entgegen anderslautender Behauptungen werden über die Schweißdrüsen keine Giftstoffe (nur in Ausnahmefällen, bei Versagen der Niere oder der Leber) ausgeschieden. Das Schwitzen dient weder der Entgiftung noch der Entschlackung. Auch der weit verbreitete Glaube, man könne durch Schwitzen Kalorien "verlieren", ist falsch, obwohl man dies aufgrund der im Schweiß enthaltenen Fettsäuren und Cholesterine vielleicht annehmen könnte. Tatsächlich reduziert sich das Körpergewicht messbar durch den Wasserverlust (siehe Schweißmengen), dieser Verlust wird jedoch durch die Aufnahme von Flüssigkeit (z.B. Trinken während des Sports) relativiert. Die Fettverbrennung des Körpers steht jedoch in keinem Zusammenhang mit dem Schwitzen, sondern nur mit der körperlichen Beanspruchung des Körpers.


Frischer Schweiß riecht nicht!
Frischer Schweiß ist völlig geruchlos. Erst der Abbau von langkettigen Fettsäuren zu kürzeren, geruchsintensiven Ketten sowie die gebildete Buttersäure erzeugen den für die menschliche Nase so typischen "beißenden" Schweißgeruch. Für die Aufspaltung des Schweißes sind verschiedene zur natürlichen Hautflora zählende Bakterien verantwortlich. Ausnahmen bilden Schweißgerüche während der Pubertät und der Wechseljahre (Klimakterium): durch verschiedene hormonell bedingte Vorgänge im Körper kann in dieser Zeit auch frischer Schweiß riechen.

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